Volle Schule im Tourismus-Tal Teamwork bei großen Projekten. Photo: Berufsschule Miesbach

Das Staatliche Berufliche Schulzentrum Miesbach (BSZ) am Rand der Bayerischen Alpen steht für stabil hohe Schülerzahlen, internationales Potenzial und eine große Nähe zur Praxis.

von Aina Keller

„Spannend und sehr abwechslungsreich“: So beschreibt Fachoberlehrer Ralf Schneider das Schulleben am Staatlichen Beruflichen Schulzentrum (BSZ) Miesbach in der oberbayerischen Kreisstadt. Die Gründe für die besondere Vielfalt sind unter anderem das große Einzugsgebiet und die vergleichsweise hohe Dichte an Ausbildungsbetrieben. Das BSZ Miesbach ist die Schule für das Tegernseer, Schlierseer, Tölzer Land und das untere Einzugsgebiet von München, Haching, Aying bis zum Ostufer des Starnberger Sees und des Kochelsees. Die Betriebe in der Alpenregion Tegernsee-Schliersee sind auf Tourismus ausgelegt, es gibt ganzjährige Arbeits- und Ausbildungsplätze sowie einen hohen Anteil an gehobener oder auch Sternegastronomie – hier sind Kultur und Brauchtum zu Hause.

Die großflächige Region bringt somit auch eine große Zahl an gastgewerblichen Auszubildenden mit sich und so kann in der Berufsschule jede Jahrgangsstufe zweizügig beschult werden. „Das Schülerpotenzial an der Schule ist sehr international, das macht unser Schulleben so farbenfroh“, findet Ralf Schneider.

 

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Kochen auf dem Tegernsee. Photo: Berufsschule Miesbach

Auf dem Feld und an der Front

Ein wichtiger Teil des Unterrichts ist die Projektarbeit mit einer großen Nähe zur betrieblichen Praxis. „Wir legen Wert darauf, möglichst nah an unseren Ausbildungsbetrieben zu unterrichten und stehen in regelmäßigem Kontakt mit ihnen“, sagt Ralf Schneider. Für Abwechslung im Unterricht ist in jedem Fall gesorgt: Ob das gemeinsame Spargelstechen auf dem Feld mit anschließender Zubereitung eines saisonalen Buffets oder das Kochen mit dem örtlichen Kindergarten. Die Schüler dürfen ganz bewusst innovative Gerichte und Techniken auszuprobieren.

Gleiches gilt für das Training im Umgang mit Gästen, der ganz real geübt wird: „Die zwölften Klassen verlegen ihren Unterricht an zwei Tagen in ein Altersheim, um dort den Patienten ein saisonales Menü zu kredenzen“, berichtet der Lehrer. Hinzu kommen Betriebsbesichtigungen und die erfolgreiche Teilnahme an diversen Kochwettbewerben.

Und noch ein Highlight für alle, die an anderen Ländern und Kulturen interessiert sind: Seit dem Schuljahr 2017/2018 können Miesbacher Schüler im Rahmen des Erasmus-Projekts interessante Erfahrungen in der mittelitalienischen Region Marken sammeln. Ein Betriebspraktikum führt sie in ein Vier-Sterne-Hotel sowie für einen Schnuppertag in die Tourismusschule in Fermo. Immer auf neuestem Stand bleibt man auch in Sachen Technik und Equipment: Moderne Medien und Gargeräte der jüngsten Generation gehören zur Ausstattung der Lehrküchen dazu. Dank guter Kontakte zu örtlichen Unternehmen und renommierten Herstellern kommen regelmäßig neue dazu, zuletzt innovative Schnellkühler und Schockfroster der Firma Cool Compact aus Stuttgart.

Ein bunter Schulkalender

Das Jahr 2019 im BSZ Miesbach gestaltet sich alles andere als langweilig. Anfang April waren Kochazubis aus acht verschiedenen bayerischen Berufsschulen zu Gast und kamen beim Rudolf Achenbach Vorentscheid in den Genuss, die gutausgestattete Schulküche nutzen zu können. Ebenfalls im Frühjahr ging es für insgesamt sechs Gastronomie-Schüler auf Exkursionstour nach Italien, während vier Zweierteams der Kochabschlussklasse an einem Kochwettbewerb auf der hiesigen Edeka Hausmesse teilnahmen.

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Klassiker und ihre kreativen Abwandlungen. Photo: Berufsschule Miesbach

 

Spätestens im Sommer wird’s dann wieder spannend für die angehenden Köchinnen und Köche sowie ihre Kollegen aus Service und Hotel: Die Schüler bewirten die rund einhundert Gäste eines Ausflugsschiffs auf dem Tegernsee. Sie kreieren dafür ein Drei-Gang-Menü mit allem Drum und Dran – „die 11. Klassen stellen eigenständig Vorspeisen- und Dessertbüffets her, inklusive aller Berechnungen, Kalkulationen und der Bestellung der Lebensmittel“. Näher dran am „echten Leben“ kann man als angehende Fachkraft kaum sein.

 

„Wir Lehrkräfte sind stets bemüht, unseren Schülern das Berufsschulleben so interessant und abwechslungsreich wie möglich zu gestalten. Wir unterrichten nach dem Motto: Nichts ist unmöglich!“

Ralf Schneider, Fachoberlehrer


AUF EINEN BLICK

Staatliches Berufliches Schulzentrum Miesbach

  • Am Windfeld 9, 83714 Miesbach
  • Berufszweige: Gastronomie, Holztechnik, Körperpflege, Metalltechnik, Wirtschaft, Berufsvorbereitung
  • 1200 Schülerinnen und Schüler insgesamt
  • davon 100 Auszubildende Koch/Köchin
  • Schulleitung: Martin Greifenstein
  • Fachbereichsleitung Gastronomie: Barbara Theobald und Ralf Schneider (Praxis)
  • www.bsz-miesbach.de

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