Wie finde ich die Richtigen? Passt es? In diesem Sommer finden zahlreiche Kochauszubildende zu „ihren“ Betrieben.

Eine Kochausbildung verläuft im besten Fall von Beginn an gewinnbringend und zufriedenstellend. Tipps und Informationen rund ums gute Gelingen hat der VKD in einem fünfteiligen Online-Special zusammengestellt. Zum Auftakt: Betrieb und Azubi auf dem Weg zum „Match“. 

Text Aina Keller Fotos Canva

Special Ausbildung 2022 – Teil 1: Bis ein Ausbildungsbetrieb eine oder einen Auszubildenden für sich gefunden hat – und andersherum – vergeht Zeit. Zeit, um die Voraussetzungen im Betrieb zu schaffen und Zeit, um die passende Konstellation für sich zu finden. Wer einen oder mehrere Auszubildende fürs Team sucht, muss in diesen Zeiten erfinderisch bleiben. Aufs Hörensagen allein – „Kennst du nicht wen?“ oder auch „Die Nichte vom Kollegen, der hier arbeitet, sucht“ – sollte man sich nicht verlassen. Das kann mal funktionieren, muss es aber nicht, es ist ein Rezept ohne jegliche Gelingsicherheit. Mehr Struktur und eine höhere Erfolgschance bieten planvolle Stellenanzeigen und -gesuche, online wie offline. 

Werbung für den schönsten Beruf der Welt 

Im Unterschied zu einer Stellenausschreibung für ausgelernte Fachkräfte brauchen angehende Azubis eine klare, unmissverständliche und gleichzeitig ehrliche und authentische Sprache – nicht zu verwechseln mit einem offensichtlichen Jugendjargon. Eine direkte emotionale Ansprache ist zielführender als harte Fakten und lange Erklärungen. 

Tipps für eine Azubi-Stellenanzeige 

 

  1. unmissverständliche Sprache, die Muss- und Kann-Kriterien klar definiert 
  2. moderne und authentische Präsentation des Unternehmens 
  3. realistisch formulierte Anforderungen, um mehr Bewerber:innen zu erreichen 
  4. konkrete Angaben zur Ausbildungsvergütung, insbesondere, wenn diese übertariflich sind 
  5. Hinweis auf Möglichkeiten der späteren Übernahme, wenn vorhanden 
  6. Erwähnung von Zusatzleistungen, auch wenn sie vermeintlich selbstverständlich sind 
  7. Erweiterung der Bewerbungsarten auf mehrere Optionen, z. B. im eigenen Online-portal, per E-Mail oder ganz klassisch per Briefpost 
  8. klarer Titel der Jobanzeige, die online die richtigen Filter bedienen 
Wissen, was wichtig ist: Azubis können sich an dem Siegel „Qualifizierter Ausbildungsbetrieb“ orientieren.
Wissen, was wichtig ist: Azubis können sich an dem Siegel „Qualifizierter Ausbildungsbetrieb“ orientieren.

Guideline mit Substanz  

Nicht nur der Betrieb begibt sich auf die Suche: Wer die grundsätzliche Entscheidung für den Beruf Koch/Köchin getroffen hat, braucht einen guten Ort, an dem er seinen Wunschberuf erlernen und ausüben kann. Für Azubis auf der Suche nach einer Lehrstelle ist es oft schwierig, sich für einen Betrieb zu entscheiden. Denn von außen lassen sich das in Stellenanzeigen erwähnte „gute Betriebsklima“ oder die „geregelten Arbeitszeiten“ nicht überprüfen. Eine gute Orientierung bietet die Auszeichnung „Qualifizierter Ausbildungsbetrieb“, die vom VKD mit zehn Punkten zur Qualitätssicherung definiert ist. Qualifizierte Ausbildungsbetriebe zeigen nach außen hin, dass sie ein engagierter Ausbildungsbetrieb sind, sich für ihre Azubis einsetzen und ihnen eine gute Ausbildung am Herzen liegt. 

Inhalte gestalten 

Damit Erwartungen und „echtes Leben“ nicht zu weit auseinanderklaffen, lohnt sich ein Blick auf die Inhalte. Am Anfang steht die Beschreibung dessen, worum es eigentlich geht. Für Auszubildende sind die Inhalte ihrer Aufgaben in einem Ausbildungsrahmenplan geordnet, der zum einen vorgegeben ist und zum anderen vom jeweiligen Betrieb individuell angepasst und zugeschnitten werden kann. Als Bestandteil der jeweils geltenden Ausbildungsordnung ist er eine „Anleitung zur sachlichen und zeitlichen Gliederung der Fertigkeiten und Kenntnisse des/der Auszubildenden“. Somit ist der Ausbildungsrahmenplan auch die wichtigste Quelle für den Ausbildungsbetrieb, eine Verpflichtung und Orientierung gleichermaßen.  

Auf dem Weg zum Arbeitsvertrag sind nicht zuletzt arbeitsrechtliche Anforderungen zu erfüllen und Papiere zu erstellen, vom Gesundheitszeugnis seitens des Azubis bis hin zum Ausbildereignungsschein im Betrieb. Sobald der Ausbildungsvertrag unterschrieben und die Grundlagen geschaffen sind, kann es losgehen, denn jetzt heißt es: It’s a Match.


Wissenswertes für Ausbildungsbetriebe: Azubi auf Probe 

Wissen, was einen erwartet und feststellen, ob es passt: Mit einem Probe-Arbeitstag – nicht zu verwechseln mit der Probezeit – oder einem mehrtägigen Schnupperpraktikum lassen sich wichtige Dinge im Vorfeld klären. Sind die Kandidat:innen für diesen Beruf geeignet, bringen sie die notwendige Flexibilität, Einsatzbereitschaft, Freundlichkeit, Team- und Kommunikationsfähigkeit mit? Hier sind einige Empfehlungen für Planung und Ablauf eines Probe-Arbeitstags 

  • Einem „Schnuppertag“ liegt in der Regel kein Arbeitsverhältnis zugrunde, als Teil der Personalauswahl handelt es sich eher um ein Einfühlungsverhältnis. 
  • Soll das Kennenlernen länger als einen Tag dauern, ist ggf. ein schriftlicher Probearbeitsvertrag von Vorteil sowie das Zahlen einer Vergütung. 
  • Ein Schnupperpraktikum kann von der allgemeinbildenden Schule oder privat organisiert werden und findet oftmals während der Ferienzeit statt. 

Wissenswertes für Azubis: Was erwartet mich? 

Künftige Auszubildende können sich auf unterschiedlichen Wegen über ihren Wunschberuf informieren. Gute Quellen sind beispielsweise die Azubi-Sonderseite auf der unserer Website oder die Lehrstellenbörse der IHK.  

Die klassischen Ausbildungsvoraussetzungen sind: 

  • Handwerkliches Geschick und Kreativität 
  • Gute körperliche Verfassung 
  • Schnelle Auffassungsgabe
  • Kalkulatorische Fähigkeiten 
  • Teamfähigkeit 

Weiterführende Tipps

Alles rund um den Beruf

Tipps für Bewerbungen

Test: Bereit für Kochberuf? 

 

Ausbildungs-News

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