Stabile Brücken bauen zwischen Generationen Foto: Canva

Digestif von Konrad Hurter, Vorsitzender des VKD-Landesverbands Baden-Württemberg, KÜCHE-Ausgabe Mai 2023.

Vorsitzender des VKD-Landesverbands Baden-Württemberg Foto: VKD/Wrobel
Vorsitzender des VKD-Landesverbands Baden-Württemberg Foto: VKD/Wrobel

„Diese Jugend von heute …“ Auch ich war einmal jung, habe diesen Spruch gehört und mir geschworen, ihn nie selbst auszusprechen. Ich hatte mir vorgenommen, keine Vorurteile zu haben, wenn ich einmal Berufsnachwuchs ausbilde. Leider sind einige dieser guten Vorsätze im Laufe der Jahre verloren gegangen. Der Alltag lässt grüßen. Aber wie bekommen wir das hin mit einer Jugend, die so ganz anders tickt, als wir es erwarten? Und wie nimmt uns die jüngere Generation wahr?  

Überzeugen statt belehren 

Zunächst müssen wir uns im Klaren sein, dass sich die Zeiten in einem rasanten Tempo ändern. Die modernen Medien leisten ihren Beitrag dazu. Wenn wir alle, die mit Aus- und Weiterbildung zu tun haben, wollen, dass unser Beruf sich in Zukunft gut weiterentwickelt, dann müssen wir Brücken schlagen – mit Spuren in beide Fahrtrichtungen. Junge Menschen wollen nicht belehrt, sondern überzeugt werden. Natürlich gibt es „Rechte und Pflichten“ für alle Beteiligten. Doch die Verantwortung für gut ausgebildete Fachkräfte liegt vor allem auf Seiten der Ausbilder:innen. Sie spielen eine entscheidende Rolle dabei, angehende Köch:innen zu motivieren und in der Profiküche zu halten. Eine Brücke ist nur stabil, wenn beide Seiten gut verankert und geerdet sind. Ein Vertrauensverhältnis gelingt in der Regel dann, wenn gegenseitiges Verständnis aufgebaut wird. Es gilt, die oft zitierte „Augenhöhe“ auf beiden Seiten zu erreichen und zuzulassen. 

Es ist interessant und spannend herauszufinden, wo die Stärken der anderen Kolleg:innen liegen. Diese Fähigkeiten sollten dann in den Betrieb und in die Arbeit im Team einfließen. Ich bin sicher, dass dieser Prozess das Selbstvertrauen eines jeden Einzelnen stärkt, stolz macht und dadurch motiviert. Es ist besser, offen aufeinander zuzugehen, als sich von Vorurteilen leiten zu lassen. Sicher gibt es viele weitere gute Möglichkeiten für eine erfolgreiche Verständigung zwischen Generationen. Aber dieser Ansatz ist auf jeden Fall hilfreich für eine stabile „Brückenkonstruktion“ zum erfolgreichen Miteinander. Ich jedenfalls kenne viele junge Menschen, die mich immer wieder mit ihren großartigen Fähigkeiten überraschen. Das ist ein Geschenk und nicht zuletzt wegen des Ringens um gute Fachkräfte in der Branche sollten wir uns darauf einlassen.  

Seminartipp von Konrad Hurter: Online-Schulung VKD – Zertifikat Ausbildung: Upgrade für eine zeitgemäße Ausbildung. Termin: 24.07. 23.08.23 (Montag u. Mittwochnachmittags) 


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Dieses „Digestif“ ist Teil der Mai-Ausgabe von KÜCHE. Das ganze Magazin können VKD-Mitglieder hier online lesen.


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