„Nicht aus der Ruhe bringen lassen“ Richard Ilg vom VKD-Landesverband Baden-Württemberg macht seine Ausbildung im Gasthaus Hirsch in Tübingen-Kilchberg und hat ein besonderes Faible für die Patisserie. Foto: privat

Das sind die Finalist:innen: Wer wird Deutschlands beste Nachwuchsköchin oder bester Nachwuchskoch 2022? Das entscheidet sich am 14./15. Mai im Finale des Rudolf Achenbach Preis, Bundesjugendwettbewerb des VKD. Wir stellen die insgesamt neun Finalist:innen vor. Heute: Richard Ilg, der für den VKD-Landesverband Baden-Württemberg beim Finale dabei ist.

Interview Ulrike Sewing

Für Richard Ilg vom VKD-Landesverband Baden-Württemberg kam das Ticket zum Finale des Rudolf Achenbach Preis eher überraschend, jetzt freut er sich auf die Endrunde. Der 25-Jährige hat seinen Studienplatz gegen die Kochausbildung im Gasthaus Hirsch in Tübingen-Kilchberg getauscht, er backt gern und lässt sich am liebsten von guten Produkten und Freunden inspirieren.

Richard, wie kam es zu deiner Berufswahl?  

Es war tatsächlich eine reine Bauchentscheidung. Die Beste, die ich je hatte. Während meiner Schulzeit und auch während meiner Zeit an der Uni Tübingen, konnte ich absolut nicht kochen. Erst als ich des Öfteren mit Freunden gekocht habe, merkte ich direkt: Da geht was. Kurz darauf entschied ich mich dazu, die Exmatrikulation einzureichen und eine Ausbildung zum Koch zu beginnen. Nun bin ich hier.       

Wer oder was inspiriert dich? 

Die Maracuja inspiriert mich immer wieder aufs Neue, vor allem im Bereich der Patisserie. Außerdem inspiriert mich ein guter Freund und ehemaliger Arbeitskollege, Yannic Schimpf, der mich überhaupt erst in den Hirsch nach Tübingen-Kilchberg zog. Ansonsten natürlich Kochbücher und auf Instagram folge ich mittlerweile sehr vielen Köchen und Patissiers, die mich inspirieren. 

Dein Motto?

Ohne Regen keine Blumen.  

Wo findest du den Ausgleich zum Berufsalltag? 

In meinen eigenen vier Wänden und vor allem in meiner Küche. Wenn man ohne Zeitdruck Sachen experimentieren und ausprobieren kann. Und wenn ich mal richtig gestresst bin, dann back ich einen Kuchen und lad alle zum Kaffee und Kuchen ein. Die ehrlichste Resonanz kommt immer von den engsten Personen. Bei ihnen finde ich Halt. Ich liebe es, Essen zu gehen, andere Restaurants zu testen, neue Methoden kennenlernen und einfach mal ein paar Stunden abschalten und genießen.  

Dein Lieblingsgericht?

Simpel aber exzellent: Spaghetti Carbonara.  

Was ist für dich ein absolutes No-Go in der Küche?

Fehlende Motivation .

Was war deine bisher schlimmste Küchenpanne? 

Einmal sind mir 40 Liter Kraftbrühe gekippt, schlecht geworden, die ich dann Kelle für Kelle in die Tonne kippen musste. Prägender Geruch.  

Wo siehst du dich – sagen wir mal – in fünf Jahren?

Hoffentlich auf der Schule zum Konditormeister. 

Was glaubst du, wohin sich die Gastronomie entwickeln wird? 

Vermutlich geht die Tendenz in Richtung fleischlos bzw. sogar tierlos.  

Was wünschst du dir und deinen Kollegen bezogen auf den Berufsstand? 

Natürlich nur das Beste – dass jeder seine Wunscharbeitsstelle erhält und man jeden Tag gerne zur Arbeit geht.  

Wie wichtig ist dir der Gewinn des Rudolf Achenbach Preises und warum?  

Anfangs habe ich nur aus Spaß am Kochen mitgemacht. Ich habe es als Herausforderung und natürlich als super Prüfungsvorbereitung gesehen. Dass ich doch so weit komme, hatte ich definitiv nicht erwartet. Deswegen freue ich mich umso mehr auf das Finale in Frankfurt. 

Was nimmst du vom Wettbewerb persönlich mit? 

Definitiv eine gute Zeit und viel Spaß. Ich habe gemerkt, dass es das Wichtigste ist, einfach cool zu bleiben und man sich nicht aus der Ruhe bringen lassen sollte. Nicht zu viel vornehmen, sondern die Komponenten dafür „perfektionieren“.  

Wir wünschen Richard ganz viel Erfolg im Finale.


Ergebnisse der Vorentscheide 2022


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