
Vier Kochausbilder wurden beim Laurentius 2024 für ihr Engagement in der Ausbildung prämiert – jetzt traten sie gemeinsam mit ihren Azubis den kulinarischen Hauptgewinn an: eine Reise mit Einblicken in die regionale Lebensmittelproduktion und die Kunst des Grillens.
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Text Anna Häuser Fotos VKD
„Schmeckt tatsächlich wie das Original – richtig lecker!“ Schnell herrschte Einigkeit am Tisch, als der vegane Zwiebelrostbraten aus Sellerie die Runde machte und alle Anwesenden einen ersten Bissen probierten. Man merkte sofort: Hier sitzen echte Kochprofis. Das gemeinsame Dinner mit Drei-Gang-Menü im Landhotel Bodensee in Konstanz war der Auftakt einer besonderen kulinarischen Reise Ende April. Nach der Preisverleihung des Ausbildungs-Awards des VKD im vergangenen September war die Freude der Gewinner des Laurentius 2024 über ein Wiedersehen in Radolfzell groß. Mit von der Partie waren Marvin Luft von der GDA Schwiecheldthaus in Goslar, Klaus Hassenpflug vom Swiss Life AG Casino in Garching und Rolf Straubinger vom Burghotel und Restaurant Staufeneck in Salach. Der vierte Sieger Marian Schneider von gastroevents in Ulm konnte leider nicht teilnehmen. Begleitet wurden die Ausbilder von jeweils einem Azubi aus ihrer Küche bzw. Rolf Straubinger von seinem Sohn Lorenz, der inzwischen auch im Betrieb arbeitet. Außerdem dabei: Michael Schneider und Mark-Erich Volker von der Laurentius-Jury. Auf dem Programm standen drei abwechslungsreiche Tage mit spannenden Betriebsbesichtigungen, einem BBQ-Workshop, einer Werksführung der besonderen Art – und natürlich reichlich Gelegenheit zum Netzwerken und zum fachlichen Austausch mit Kolleginnen und Kollegen aus der Branche.
Frische und Fische auf der Reichenau

Nach dem genussvollen Auftakt am Abend startete der nächste Tag bei strahlendem Sonnenschein auf der Insel Reichenau. Stefanie Wehrle von der Erzeugergemeinschaft Reichenau-Gemüse führte die Gruppe über einen Teil der zwei Hektar großen Gewächshausflächen ihres Familienbetriebs. Dort wachsen unter anderem Tomaten, Paprika und Schlangengurken – bestäubt von ihren zuverlässigsten „Mitarbeitern“: den Berghummeln. „Nach diesem Besuch sieht man das Gemüse, das wir verarbeiten, mit ganz anderen Augen. Da stecken so viel Handarbeit und Hingabe drin – das verdient deutlich mehr Wertschätzung“, so das einhellige Fazit der Kochausbilder. Perfektes Timing beim nächsten Stopp: Bei der Ankunft im traditionsreichen Fischmarkt E. Koch wurden gerade 800 Kilogramm lebende Saiblinge angeliefert. Mit großem Interesse verfolgten Köche und Azubis, wie die Bodenseefische aus dem Tankwagen in die Becken des Betriebs „geschwemmt“ wurden. Anschließend durften die (angehenden) Kochprofis selbst Hand anlegen und einige der Fische für das spätere BBQ filetieren.
Wasser, Wein und Feuer
Nach einer Stärkung in der Reichenauer Fischhandlung ging es mit der Fähre nach Meersburg – ein besonderes Erlebnis für Auszubildende Diana aus Goslar. Die Ukrainerin lebt erst seit kurzem in Deutschland und war zum ersten Mal auf einem solchen Boot. Zurück an Land führte ein kurzer Spaziergang durch die Weinberge zum Weingut Aufricht. Auf rund 60 Hektar baut das Gut verschiedene Rebsorten an – und bildet dabei aktuell vier Auszubildende zum/zur Winzer:in aus. Bei einer Weinprobe mit beeindruckendem Blick auf den Bodensee landeten sieben erlesene Weine im Glas – von frischem Pinot Blanc bis zur aromatischen Scheurebe.

Das kulinarische Highlight der Reise ließ nicht lange auf sich warten: Der BBQ-Workshop „Smoke on the Water“ im Rebgut Haltnau direkt am Seeufer. Unter der Anleitung von Grillmeister Peter Amann von „Der Burner“ aus Stuttgart tauchten Ausbilder und Azubis in die Kunst des Grillens und Smokens ein. Unterstützt wurden sie dabei von Culinary Advisor Frank Crivellari und Malte Barke von Hügli – dem VKD-Goldsponsor, der die Reise als Hauptgewinn zur Verfügung gestellt hatte. Auf dem Rost und im Smoker landeten neben den selbst filetierten Saiblingen auch Garnelen, Austern und Straußenfleisch und – als süßer Abschluss – ein Lava-Cake. Blick auf den Sonnenuntergang am See waren sich alle einig: Diese Eindrücke würden noch lange nachwirken. Am dritten und letzten Tag erwartete die Teilnehmenden ein Besuch im Hügli-Werk in Radolfzell. Bei einer exklusiven Führung durch die Produktion konnten sie einen Einblick in die Abläufe des Unternehmens gewinnen – ein spannender Abschluss der Reise. Die Gruppe verabschiedete sich mit neuen Impulsen und dem Versprechen: Wir bleiben in Kontakt.
Auf ein Neues
Während die Erinnerungen an die kulinarischen Erlebnisse rund um den Bodensee noch nachklingen, ist bereits der Startschuss für die nächste Runde des Ausbildungs-Awards gefallen: Noch bis zum 30. Mai können sich engagierte Köchinnen und Köche aus ganz Deutschland für den Laurentius 2025 bewerben. Die neuen Preisträger:innen werden am 27. September feierlich in Frankfurt am Main bekannt gegeben.
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