Flusskreuzfahrten – Arbeiten in der schwimmenden Küche Foto: Pixabay

Flusskreuzfahrten bieten Köchen die Möglichkeit, die schönsten Gegenden Europas zu bereisen und dennoch heimatnah zu bleiben. Aber auch Flusskreuzfahrten außerhalb Europas liegen im Trend.

Um das Abenteuer Kreuzfahrt zu erleben, müssen Köche nicht zwingend die Weltmeere bereisen. Flusskreuzfahrtschiffe befahren die schönsten Flüsse der Welt und bieten ein Arbeiten in idyllischer Landschaft. Das Angebot an Flusskreuzfahrten ist riesengroß, da die Branche boomt: So ist die Zahl der Passagiere auf den Flüssen Westeuropas in den Jahren zwischen 2008 und 2015 von 250.000 auf 383.000 gewachsen. Deutsche Flussreisende favorisieren laut Wirtschaftswoche die Donau (38 Prozent), dicht gefolgt vom Rhein und seinen Nebenflüssen.

Ähnlich wie ein Hotel bieten Flusskreuzfahrten differenzierte Segmente – oftmals können so genannte Floating Resorts mit den Top-Hotels im Luxussegment durchaus mithalten, denn die Küche ist auf einem Top Niveau hinsichtlich Menü, Ausstattung und Service. Eine Übernachtung kostet hier bis zu 350 Euro pro Person. Ob Luxus- oder Minikreuzfahrt, überall wird Personal in den Küchen der Flussdampfer gesucht. Für Bernhard F. Zorn, Director Culinary Operations & Development bei Uniworld Boutique River Cruise Collection, ist es vor allem das Abenteuer, das das Arbeiten auf einem Flusskreuzfahrtschiff so spannend macht. „Ich mag es, andere Städte kennenzulernen, die ich auch mit dem Zug oder Auto leichter erreichen kann.“ Anders als im Hochsee-Bereich sei man schneller zuhause und die Arbeitsatmosphäre sei aufgrund der kleineren Crew deutlich familiärer, so Zorn. Auch die vielen Stop-Overs machen die Arbeit abwechslungsreicher als auf dem Meer. Köche leiden zudem seltener unter Jetlag, wenn sie auf einem Flusskreuzfahrtschiff statt auf einem normalen Kreuzfahrtschiff arbeiten, da sich die Fahrten meist auf Europa beschränken. Sie arbeiten dann auf Schiffen, die entlang der Rhone, der Seine und dem Gironde fahren, aber auch Europas Süden wie den Duero in Portugal nicht auslassen. Wer dennoch Fernweh hat, kann auch in einer schwimmenden Küche auf dem Irrawawaddy in Myanmar, dem Ganges in Indien, dem Yangtse in China, dem Mekong in Vietnam oder dem Nil in Ägypten arbeiten, denn Fernreisen mit Flusskreuzfahrten werden unter Touristen immer beliebter.

Auch die Saison endet in Europa für die meisten in der Branche bereits im Oktober. Damit Gäste auch die dortigen Weihnachtsmärkte besuchen können, machen viele Flusskreuzfahrten in der Winterzeit zwar Halt in Städten wie Wien oder Nürnberg. Viele Mitarbeiter des Küchenteams gehen in der Wintersaison jedoch für einige Wochen von Bord. Ein weiterer Vorteil beim Arbeiten auf dem Fluss ist der ganzjährige Sozialversicherungsschutz, den Köche von einigen Anbietern geboten bekommen. Trotz all der Vorteile hat auch die Flusskreuzfahrt mit dem Fachkräftemangel zu kämpfen, da in der Hochsaison bei einer in der Kreuzfahrtbranche üblichen 7-Tage-Woche mit 10 Stunden Arbeitszeit oftmals das Privatleben zu kurz kommt.

Arbeiten auf einem Flusskreuzfahrtschiff bietet Köchen eine Alternative zur Hochsee-Kreuzfahrt, da die Anbindung an die Heimat besser ist und die Arbeitsatmosphäre familiärer. Dennoch stellt das Arbeiten auf dem Fluss eine spannende Abwechslung zu den Küchen an Land dar und bietet Köchen viel Abenteuer.

Wo arbeiten Köche

In der Serie „Wo arbeiten Köche“ veröffentlichen wir Texte, die die Vielseitigkeit des Kochberufs und die facettenreichen Einsatzmöglichkeiten von Köchinnen und Köchen weltweit zeigen.


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