Engagement für den Berufsnachwuchs zeigen Bei der Preisverleihung des Laurentius 2024 in Leipzig verkündete Michael Schneider einen der Sieger. Foto: VKD/Grundrausch

Digestif von Michael Schneider, Mitglied der Laurentius-Jury. KÜCHE-Ausgabe Mai 2025.

Michael Schneider

Ich war fast 30 Jahre lang aktiv als Ausbilder tätig. In dieser Zeit lag mir besonders am Herzen, die Auszubildenden fachlich weiterzubringen und ihr Feuer für das Kochen zu entfachen. Dabei habe ich stets darauf geachtet, dass der Umgang respektvoll und auf Augenhöhe stattfindet – ohne den typischen Befehlston, der oft der Profiküche zugeschrieben wird. Es war mir wichtig, den Azubis Raum für eigene Ideen zu lassen und sie dazu zu ermutigen, sich auszuprobieren, auch wenn absehbar war, dass ihre Ansätze manchmal nicht zum gewünschten Ergebnis führen werden. Denn ich bin überzeugt: Aus Fehlern lernt man. Außerdem habe ich sie mit zu Messen oder Lieferanten gekommen, damit sie einen Blick über den Tellerrand der Ausbildungsküche erhalten und sich von „außen“ inspirieren lassen konnten.  

„Gute Ausbilder:innen fördern ihre Auszubildenden entsprechend, um sie in ihren Stärken zu unterstützen.“

Als Ausbilder sollte man den jungen Menschen nicht immer alles vorgeben, sondern ihnen die Freiheit lassen, eigene Ideen einzubringen. In der heutigen Zeit ist es wichtiger denn je, auf die individuellen Bedürfnisse jedes Auszubildenden einzugehen – so gut es bei dem Stress in der Profiküche eben möglich ist. Jeder Azubi hat ein unterschiedliches Lerntempo: Während manche mehr Zeit brauchen, fordern andere aktiv Wissen ein und „verhungern“ ohne ausreichend Input. Diese Unterschiede sind normal und richtig. Denn nicht jeder muss eine Führungskraft werden. Gute Ausbilder:innen erkennen das und fördern ihre Auszubildenden entsprechend, um ihnen gerecht zu werden und sie in ihren Stärken zu unterstützen. 

Das Thema Ausbildung liegt mir besonders am Herzen. 2013 wurde ich vom VKD mit dem Ausbildungs-Award ausgezeichnet. Inzwischen engagiere ich mich als Juror unter anderem für den „Laurentius“, der als eine Art „Oscar“ für eine exzellente Kochausbildung gilt. Gute und engagierte Ausbilder:innen dürfen sich nicht verstecken, sondern sollten stolz ihr Engagement für den Berufsnachwuchs zeigen. Solche positiven Beispiele im Gastgewerbe müssen sichtbarer werden. Daher mein Rat an alle Kolleg:innen, die seit vielen Jahren eine hervorragende Kochausbildung anbieten: Bewerbt euch! 


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Dieses „Digestif“ ist Teil der Mai-Ausgabe von KÜCHE. Das ganze Magazin können VKD-Mitglieder hier online lesen.

 

Porträt: VKD/Grundrausch


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