„Nichts entsteht ohne ein gutes Team“ 2023 vertrat Volker Osieka als erster Deutscher sein Land bei der Tapas-WM im spanischen Valladolid – 2025 ist er wieder mit dabei.

Volker Osieka liebt die Abwechslung – ob als Gastkoch, Caterer, Wettkämpfer oder Ehrenamtler. Teamgeist ist dabei sein wichtigstes Rezept. In der Serie „Who is Who im VKD“ stellen wir Mitglieder des Verbands vor.

Text Anna Häuser Fotos privat

Volker Osieka

„Ich könnte mir heute nicht mehr vorstellen, nur in einem einzigen Betrieb zu arbeiten, immer das Gleiche zu kochen oder denselben Ablauf zu haben. Neue Herausforderungen gehe ich gerne an und ich liebe es, verschiedene Betriebe, Restaurants und Hotels kennenzulernen und meine eigenen Ideen einzubringen. Das hält mich ‚kochjung‘“, sagt VKD-Mitglied Volker Osieka. Der 58-jährige Koch aus dem Raum Darmstadt ist seit 2018 mit „Kochkunst Osieka“ breit aufgestellt. Als Gastkoch arbeitet er in unterschiedlichsten gastronomischen Betrieben im In- und Ausland, lernt immer wieder neue Küchenteams und Häuser kennen – unter anderem in den Aldiana Clubs in Spanien und auf Djerba. Dort leitete er im Rahmen der Gourmetwochen Kochkurse für jeweils rund 20 Personen zu Themen von vegetarischer Küche bis Seafood. Auch in seinem Catering-Bereich setzt er auf Vielfalt. „Auf den Tisch kommt alles von gutbürgerlich bis gehoben – am besten laufen die Weihnachtsessen“, erzählt er. Statt auf reine Bedienung setzt Volker Osieka auf Mitmach-Konzepte. „Besonders beliebt sind die aktiven Geburtstagsessen, bei denen die Gäste gemeinsam etwas erschaffen und kulinarisch kreativ werden können.“ Darüber hinaus bietet er Kochkurse „daheim“ an: Er bringt Zutaten und Materialien mit und kocht gemeinsam mit seinen Gastgeberinnen und Gastgebern rund sechs Stunden lang in deren Küche. 

Vom guten Handwerk zur großen Bühne 

Seinen Einstieg in den Kochberuf fand Volker Osieka 1983 in der Pfalz. Er absolvierte seine Ausbildung im Hotel-Restaurant Fronmühle in Bad Dürkheim, einem gutbürgerlichen Haus mit eigener Metzgerei und Patisserie. „Mein Vater war Doktor der Chemie und Physik und arbeitete als Vorstandsmitglied der BASF. Für mich kam ein Studium jedoch nie infrage. Ich wollte lieber etwas Handwerkliches machen – und der Kochberuf hat mir die Möglichkeit gegeben, meine Kreativität auszuleben. Meine Überzeugung ist: Man kann mit diesem Beruf sehr viel erreichen, wenn man sich anstrengt – auch ‚nur‘ mit Realschulabschluss.“  

Gastkoch, Wettkämpfer, Ehrenamtler: Volker Osieka liebt die Abwechslung.
Gastkoch, Wettkämpfer, Ehrenamtler: Volker Osieka liebt die Abwechslung.

Es folgten Wanderjahre in der Sternegastronomie, unter anderem bei Hans-Peter Wodarz und Eckart Witzigmann. „Ich wollte Einblicke in verschiedene Restaurants gewinnen, dazulernen und mich fachlich wie persönlich weiterentwickeln.“ Mit dem Restaurant Vinothek in Gönnheim wagte Volker Osieka anschließend den Schritt in die Selbstständigkeit, sieben Jahre lang führte er das Haus erfolgreich. In dieser Zeit nahm er auch am Wettbewerb „Koch des Jahres“ teil. Nach einer Zwischenstation als Leiter einer Betriebskantine in Darmstadt kehrte er mit seinem Cateringunternehmen zurück in die Selbstständigkeit – und 2023 auch zurück auf die Wettbewerbsbühne. Als erster Deutscher qualifizierte er sich für die Teilnahme an den Tapas-Weltmeisterschaften und erreichte im Finale in Spanien Platz sieben von insgesamt 16 Finalist:innen. „Selbst esse ich gern gutbürgerlich, aber am Herd liebe ich das Außergewöhnliche. Das Tapas-Konzept finde ich großartig – viele kleine Gerichte, bei denen man mehr probieren kann. Besonders wichtig ist mir, dass der Gast das Ursprungsprodukt klar erkennt, egal ob auf großen oder kleinen Tellern. In der Sterneküche geht das meiner Meinung nach zunehmend verloren. Außerdem sind mir Farben wichtig. Sie sollen auf dem Teller leuchten und erkennbar bleiben.“ 

Engagement über die Küche hinaus  

„Kochkunst Osieka“ in Aktion.
„Kochkunst Osieka“ in Aktion.

Neben seinem Beruf liegt Volker Osieka soziales Engagement besonders am Herzen. Er ist Botschafter der „Stiftung Deutscher Eierstockkrebs“, unterstützt das Kinderhospiz Darmstadt und engagiert sich als Prüfer bei der IHK. Auch beim VKD bringt er sich seit Kurzem ehrenamtlich ein. „Meinen ersten Kontakt zum Verband hatte ich durch Barbara Röder. Sie war 2021 in einem meiner YouTube-Videos zu Gast, wir haben gemeinsam gekocht“, erinnert er sich. Die Live-Sendung mit der VKD-Landesverbandsvorsitzenden Hessen hat Spuren hinterlassen: Beim Jugendcamp 2024 in Frankfurt packte er mit an, Anfang 2025 trat er dem Verband bei, beim Halbfinale des Rudolf Achenbach Preis 2025 in Aschaffenburg wirkte er als Juror mit – und seit September ist er neuer Landesjugendwart in Hessen. „Ich mag es einfach, mich einzubringen und alte wie neue Kolleginnen und Kollegen zu treffen. Das sind tolle Momente.“ 

Seine vielfältigen Einsätze – ob beruflich oder im Ehrenamt – haben ihm gezeigt: „Nichts entsteht ohne ein gutes Team. Vom Spüler über den Lehrling bis zum Küchenchef ist ein fairer und respektvoller Umgang entscheidend.“ Sein Appell: „Wir sollten uns unabhängig vom Alter auf Augenhöhe begegnen und einander zuhören. Wir haben einen großartigen Beruf und das Team trägt entscheidend zum Erfolg bei. Wer den Willen hat und kreativ ist, dem sind als Köchin oder Koch kaum Grenzen gesetzt.“ 

 

Der Profi arbeitet regelmäßig als Gastkoch im In- und Ausland.
Der Profi arbeitet regelmäßig als Gastkoch im In- und Ausland.

WHO IS WHO IM VKD

Seine ehrenamtlichen Mitglieder sind das Herz und zugleich der Motor des VKD. Doch wer genau steckt eigentlich dahinter? Wer ist Mitglied der VKD-Familie? Was motiviert diese Mitglieder zum Ehrenamt, welche Lebensläufe und welche Erfahrungen bringen sie mit, was beschäftigt sie? In der Serie „Who is Who im VKD“ treffen wir einige von ihnen und stellen Fragen.

 

#WirsindderVerband


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