Bei den Workshops des Jugendcamps Hessen durften die Azubis selbst anpacken. Foto: Chris Dietz Fotografie
Besuche in Käserei, Fischerei und auf dem Wochenmarkt: Beim hessischen Jugendcamp wurde es regional und nachhaltig. Außerdem konnten die Teilnehmenden generationsübergreifend das Netzwerk in der Region und in der Branche ausbauen.
Text Anna Häuser
Unter dem Motto „Cooking for Hessen“ hat Ende Juli das Jugendcamp des VKD-Landesverbands Hessen stattgefunden. Diesmal war der Zweigverein der Köche Gießen-Wetzlar e. V. Gastgeber. Für die elf teilnehmenden Azubis aus ganz Hessen hatten Landesverband und Zweigverein ein buntes dreitägiges Programm zusammengestellt. Dazu gehörte zum Beispiel der Besuch einer Käserei, in der die angehenden Köchinnen und Köche jede-/r selbst einen Ziegenkäse herstellen konnten. Außerdem haben die Hess:innen eine Fischzucht in Wetterfeld besichtigt inklusive ausgedehnter Führung und Probieren der Fische. „Der Besuch dieser beiden regionalen Betriebe, die im Einklang mit der Natur arbeiten, hat besonderen Eindruck bei den Azubis hinterlassen“, berichtet Thomas Kehr, Vorstandsmitglied im Landesverband Hessen und erster Vorsitzender im Gießener Verein. „Die Käsestation war im Feld am Waldrand aufgebaut und auf dem Gelände der Fischerei gibt es seltene Libellensorten, Bieber und Fischotter. Es war für alle toll zu sehen, dass Nachhaltigkeit hier großgeschrieben wird.“ Regionalität und Nachhaltigkeit standen auch bei dem Besuch des Gießener Wochenmarkts im Fokus, wo die Teilnehmenden die Zutaten für ein Menü einkauften.
Zukunftsarbeit für den Berufsstand
Heiß her ging es in der Küche des Restaurants Junkers 23 im BTZ Gießen. Die Wirkungsstätte von LV-Vorstandsmitglied Martin Braun stand an allen drei Tagen zur Verfügung. Beim Workshop einer regionalen Metzgerei zerlegten die Azubis ein halbes Schwein. Die frischen Steaks und selbstgemachten Bratwürste wurden dann abends in gemütlicher Runde zusammen gegrillt. Zudem gab es einen Workshop zum Pacossieren und Kochkollege Eric Lehr zeigte sein Können in der Patisserie. Er half den Azubis dabei, ein Dessert zu kreieren und anzurichten. Zum Abschluss des Jugendcamps kochten die Teilnehmenden ein Drei-Gang-Menü. Fazit: sehr lecker.
„Moderne Technik, Kameradschaft, Zukunftsarbeit: Das Jugendcamp war klasse, ein voller Erfolg in jeglicher Hinsicht“, resümiert Thomas Kehr, der für die Organisation maßgeblich verantwortlich war. Besonders die Netzwerkarbeit über drei Generationen habe die Tage so besonders gemacht. „Kolleg:innen im Ruhestand, die für die ehrenamtliche Arbeit enorm wichtig sind, Köch:innen, die aktiv im Berufsleben stehen, sowie die elf jungen Azubis haben beim Jugendcamp Hand in Hand gearbeitet, voneinander und miteinander gelernt. Das war ein ganz besonderes Erlebnis.“ Wichtig für eine erfolgreiche Umsetzung des diesjährigen Camps waren nicht nur die Helfer:innen vor Ort, sondern auch die finanzielle Unterstützung gut aufgestellter Nachbarvereine wie Fulda und Kassel. „Dafür sagen wir Danke“, so Kehr. Nach dem Jugendcamp ist vor dem Jugendcamp – im nächsten Jahr voraussichtlich in Frankfurt. Hierfür möchte der Landesverband noch mehr die Werbetrommel rühren, insbesondere in den Berufsschulen.
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