Alles bleibt anders – und wo bleiben wir?

Mit steigendem Infektionsgeschehen verschärfen sich erneut die Bedingungen für gastronomische Betriebe. Die sehr dynamische Entwicklung in Kombination mit Ampelsystemen und neuen Regeln ist für viele Kolleginnen und Kollegen fatal. Ein Statement von VKD-Vizepräsident Hans-Peter Achenbach.

Der politische Corona-Gipfel am 14. Oktober wurde landesweit mit Spannung erwartet und hat neue Fakten geschaffen. Die Beschlüsse treffen diejenigen Branchen erneut besonders hart, die seit dem Frühjahr alles daran gesetzt haben, umsetzbare Lösungen zu entwickeln.

„Die Gastronomie, Gemeinschaftsverpflegung und Hotellerie haben in den vergangenen Monaten mit vereinten Kräften bewiesen, dass sie in der Lage sind, eine sichere Umgebung für ihre Mitarbeiter und Gäste schaffen“, betont Hans-Peter Achenbach, Vizepräsident im Verband der Köche Deutschlands e. V. (VKD). „Köchinnen und Köche übernehmen Verantwortung und haben zum Teil generalstabsmäßig tragfähige Konzepte für die Abläufe entwickelt. Wir sind sehr froh, dass im Sommer zahlreiche Betriebe ihre Umsätze konsolidieren konnten und das Basisgeschäft zurückgekommen ist.“

Doch nun verschärft sich die aktuelle Situation erneut. Es hagelt Gästeabsagen, es gibt viele kurz- sowie mittelfristige Stornierungen und nicht nur größere Veranstaltungen, sondern auch kleine Tischrunden finden nicht mehr statt. Das Ergebnis: verunsicherte Gäste, verzweifelte Gastronomen, paradox anmutende Verordnungen.

Dass die Beherbergungsverbote in der vorliegenden Form nicht dem Grundsatz der Verhältnismäßigkeit entsprechen, wurde zwischenzeitlich in mehreren Bundesländern gerichtlich festgestellt und bestätigt sowie das Außerkraftsetzen zum Teil bereits vollzogen. „Es kann nicht sein, dass unsere Betriebe massiv mit uneinheitlichen Regelungen kämpfen müssen – und damit um ihre Existenz“, sagt Hans-Peter Achenbach. Die gastgewerbliche Branche habe in weiten Teil gemeinschaftlich viel Mühe und Geld investiert, um sichere Bedingungen zu schaffen. „Wir befürworten im Grundsatz sowohl die verschärften Sperrstunden als auch das Alkoholverbot und Kontaktbeschränkungen bei klar definierten Vorgaben“, so Hans-Peter Achenbach. „Das neu beschlossene bundesweite Ampelsystem ist ein wichtiges Instrument zur Eindämmung der Pandemie, wenn es regelmäßig auf den Prüfstand gestellt wird.“ Für die Branche sei die Nachverfolgung der Kontaktdaten von immenser Bedeutung und deshalb selbstverständlich, denn sie sichere den Erhalt des Betriebs und der Arbeitsplätze.

Experten sind sich einig, dass weder Restaurants noch Hotels mit regulärem Betrieb ausgewiesene Superspreader-Hotspots sind oder waren. Deshalb kommt es jetzt nicht nur darauf an, Vertrauen aufzubauen anstelle von Verunsicherung durch Verbote. „Die Köchinnen und Köche sind verantwortungsbewusste Entscheider, die dieses Vertrauen verdienen und jetzt vor allem konkrete Unterstützung und Signale von der Politik brauchen“, betont Hans-Peter Achenbach: „Diese besondere Situation erfordert besondere Hilfe.“

 

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