Es braucht Vorbilder für junge Köchinnen In der Brigade der deutschen Köchenationalmannschaft wird „Frauenpower“ bereits gelebt. Foto: Ingo Hilger

Digestif von Eva Eckardt, Schriftführerin im VKD-Landesverband NRW und im Colonia Kochkunstverein und Gasteria 1884 e. V. sowie Mitglied der VKD-Revision, KÜCHE-Ausgabe Januar/Februar 2022

K0102 Digestif Eva Eckardt
Eva Eckardt. Foto: Colonia Kochkunstverein und Gasteria 1884 e. V.

Der Kochberuf ist eine Männerdomäne – oder war es zumindest zu meiner Ausbildungszeit. Ich war in meiner Berufsschulklasse und bei meiner Gesellenprüfung 1982 die einzige Frau. Trotzdem bin ich keine Quotenfrau und habe mich auch nie als solche gesehen. Wir Köchinnen arbeiten genauso hart in der Küche wie unsere männlichen Kollegen. Es ist bedauerlich, dass in der Öffentlichkeit häufiger die vermeintlichen Schattenseiten des Kochberufs hervorgehoben werden, obwohl es so viel mehr Positives gibt – zum Beispiel die Vielseitigkeit und Globalität. Die Sprache der Küche ist international auf der ganzen Welt verständlich. Ich habe als Köchin schon in den Schweizer Alpen, auf Korsika, in Florida und New York gearbeitet. Die vielfältigen Eindrücke durch den Beruf und die Freunde, die man gewinnt, bleiben meist ein Leben lang. 

Der Motor für den Kochberuf

Mit meiner ehrenamtlichen Tätigkeit möchte ich mein Wissen und vor allem die Begeisterung, die ich für den Kochberuf empfinde, an die nächste Generation weitergeben. Seit fast 20 Jahren bin ich deshalb Mitglied im VKD und im Colonia KocDkunstverein – erst nur passiv, seit einigen Jahren aktiv. Ich juriere bei Wettbewerben, bin Schriftführerin im Verein und im Landesverband NRW und seit kurzem Mitglied der VKD-Revision. Die Vereinsstruktur ist mit einer Küchenbrigade vergleichbar: Es gibt einen Küchen- und mehrere Postenchefs – und es ist eine „Männerdomäne“, in der ich mich anfangs auch erst behaupten musste. Mittlerweile haben meine männlichen (Ehrenamts-) Kollegen erkannt, dass die weibliche Sicht der Dinge keine Bedrohung ist, sondern durchaus eine Bereicherung für die Sache sein kann. Und die wird immer wichtiger. Denn: Junge Köchinnen brauchen weibliche Vorbilder – im Beruf genauso wie im Ehrenamt. Wir Köchinnen müssen zeigen, dass Kochberuf und Familie sehr wohl miteinander vereinbar sind und es Lösungen für jedes Zeitmodell gibt. Für den Verband wünsche ich mir, künftig noch mehr aktive Ehrenamtlerinnen zu treffen. Gemeinsam können wir der Motor sein, um weiterhin junge Frauen für den Kochberuf zu begeistern. 

Wir geben Ihnen eine Stimme. Hier ist Platz für die Meinungen von Mitgliedern. Schicken Sie uns eine Mail an presse@vkd.com, wenn Ihnen ein Thema besonders am Herzen liegt. 


Dieses „Digestif“ ist Teil der Januar/Februar-Ausgabe von KÜCHE. Das ganze Magazin können VKD-Mitglieder hier online lesen.


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