„Mehr als nur die reine Mitgliedschaft“

Seine ehrenamtlichen Mitglieder sind das Herz und zugleich der Motor des VKD. Doch wer genau steckt eigentlich dahinter? In der neuen Serie „Who is Who im VKD“ haben wir einige von ihnen getroffen und Fragen gestellt. Michael Hummel ist einer von ihnen – und hat klare Wünsche an seinen Verband.

Michael Hummel, was verbindet Sie besonders mit dem VKD, mit Ihrem Landesverband bzw. Zweigverein?   

Kurz nach meiner Meisterprüfung bin ich in die Küchenmeister-Innung 1889 eingetreten. Dann hat es noch fast zehn Jahre gedauert, bis ich den VKD kennen lernte. Als ich meine aktive Laufbahn als Koch an den Nagel hing und als Lehrer an einer Berufsschule tätig wurde, erhielt ich die Anfrage der Regionalmannschaft Berlin-Brandenburg, „mal mitzumachen“. Es folgten viele Wettbewerbe als Einzelaussteller, in der Regionalmannschaft, Nationalmannschaft bis hin zum Trainer der Köche-Jugendnationalmannschaft des VKD. Auf die Mitarbeit im Fachausschuss des VKD folgte weltweite Jurorentätigkeit und für kurze Zeit war ich auch Vorsitzender des Köchevereins Potsdam und Umgebung e. V.. Ich würde also sagen, mich verbindet mit dem Verband mehr als nur die reine Mitgliedschaft. Am wichtigsten ist für mich die Arbeit mit jungen Menschen – sie zu fördern und ein Stück auf ihrem Weg zu begleiten, steht für mich immer im Mittelpunkt.  

Welche Kochtechnik, welche Zubereitungsart hat aktuell Zukunft, wohin geht der Trend?   

„Die“ aktuelle Kochtechnik oder Zubereitungsart gibt es nicht. Es ist so schön, dass die gesamte Vielfalt der Möglichkeiten ihre Anwendung findet. In der Vergangenheit gab es so viele Trends. Persönlich finde ich zu diesem Zeitpunkt die puristische Küche am besten, das heißt, nur so wenig wie möglich und nur so viel wie nötig an Zutaten zu verwenden. Das Produkt in den Fokus zu stellen, sodass der Gast sieht, was er isst und morgen noch weiß, welche Komponenten auf dem Teller waren.  

Welche Kolleg:innen oder Weggefährten haben Sie am meisten geprägt, und warum?   

Als Erstes mein damaliger Küchendirektor Hans Hinz im Grandhotel Esplanade Berlin, darauf folgten verschiedene Küchenchefs wie Heinz Beck, Kurt Jäger, Heinz Winkler und Vladimir Mukhin. Jeder von ihnen war und ist eine Koryphäe auf seinem Gebiet. Der eine war ein Organisator, der andere ein Künstler, Förderer, Erklärer, Klassiker, Individualist. So konnte ich von jedem ein bisschen mitnehmen.  

Was wünschen Sie sich vom VKD in den kommenden fünf Jahren?     

Der Verband sollte sich wieder auf seine Wurzeln besinnen und sich von der „Selbstdarstellerei“ verabschieden. Das kommt weder bei den Mitgliedern noch bei Externen gut an und führt eher dazu, dass der VKD in der Öffentlichkeit nicht genug ernst genommen wird. Dabei sollten Politik und Wirtschaft an diesem Verband eigentlich gar nicht vorbeikommen – schließlich ist hier die Expertise der Profis. Wichtig ist auch, dass der Verband mit allen im Ehrenamt tätigen Mitgliedern respektvoll umgeht, das war in der Vergangenheit nicht immer der Fall.  

Die Frage des VKD an seine Mitglieder „Was kann ich für den Verband tun?“ finde ich schwierig. Der Verband sollte für die Mitglieder aller Altersstufen etwas tun, aber vor allem für die Jugend, unseren Nachwuchs. Da passiert meines Erachtens aktuell viel zu wenig. Deshalb fällt es mir auch schwer, einem jungen Menschen die Vorteile einer Mitgliedschaft im Verband zu nennen. Ich würde mir wünschen, dass der VKD zu seiner alten Stärke zurückfindet und mehr Zulauf von jungen Mitgliedern bekommt.  

Welchen Traum, ob berufs-, verbandsbezogen oder privat, würden Sie sich gern erfüllen?    

Vor vielen Jahren sagte mir ein älterer Kollege: „Träume nicht von etwas, mach alles, damit du es erlebst.“ Seitdem habe ich so viel erlebt und erreicht, dass ich sowohl beruflich als auch privat wunschlos glücklich bin – und ich weiß, welch großes Glück das ist. Aber einen kleinen Traum habe ich dennoch: ein kleines Restaurant für nur zehn Gäste. Wer weiß, was die Zukunft bringt.

Rundes Porträt

Michael Hummel

Geboren 1972, wohnhaft in Brieselang bei Berlin, aktuell Studienrat in Potsdam, Brandenburg. Seit 1889 Mitglied in der Küchenmeister-Innung zu Berlin e. V. 1889 und seit 2005 Mitglied im VKD. Berufliche Stationen u. a. Restaurant Harlekin und Märkischer Golfclub (Phöben) sowie Praktika in den Küchen von Thomas Martin (Hamburg), Heinz Winkler (Aschau), Johannes King (Sylt), Pollen Street Social (London), Sebastian Frank (Berlin), Heinz Reitbauer (Wien) und Vladimir Mukhin (Moskau). 


Who is Who im VKD

Seine ehrenamtlichen Mitglieder sind das Herz und zugleich der Motor des VKD. Doch wer genau steckt eigentlich dahinter? Wer ist Mitglied der VKD-Familie? Was motiviert diese Mitglieder zum Ehrenamt, welche Lebensläufe und welche Erfahrungen bringen sie mit, was beschäftigt sie? In der Serie „Who is Who im VKD“ treffen wir einige von ihnen und stellen Fragen. 

 

#Wir sind der Verband


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