Ein Team am Herd besteht nicht nur aus Küchenchefs Foto: Canva

Digestif aus KÜCHE, Ausgabe 10/2021, Kurt Henkensmeier, Vorsitzender des VKD-Landesverbands West

Henkensmeier Mw2 1134
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Die Förderung von Kochazubis ist mir eine Herzensangelegenheit. Ich bin selbst Ausbilder und Prüfer bei der IHK Pfalz in Ludwigshafen und beobachte eine problematische Entwicklung: Es treten zwar viele Kochazubis zu den Prüfungen an, der Wissensstand der Einzelnen ist jedoch häufig zu gering. Wie setze ich eine Soße an? Wie filetiere ich Fisch? Essenzielle Dinge des Küchenalltags werden in den Jahren der Ausbildung scheinbar zu wenig vermittelt. Die Quittung dafür bekommen die jungen Leute dann bei ihren Prüfungsergebnissen. Mit Jugendcamps und Kochwettbewerben fördern der VKD und seine Landesverbände seit vielen Jahren Kochazubis, jedoch oftmals die besonders begabten. Die Nachwuchsköch:innen, die nicht das Glück eines guten Ausbildungsbetriebs haben, fallen hinten runter. Das muss sich ändern.

 Dialog suchen und Synergien nutzen

Ein Küchenteam besteht nicht nur aus Küchenchefs, jedes Mitglied der Brigade muss eine gute Fachkraft sein. Und dafür braucht es eine fundierte Ausbildung für jeden. Wir müssen darüber nachdenken, wie wir die Köch:innen von Morgen noch wirkungsvoller unterstützen und auf die Prüfungen vorbereiten können. Der VKD bietet bereits seit einigen Jahren einen eigenen Prüfungsvorbereitungskurs in seinem Seminarplan an. Das ist gut, aber nur ein Anfang. Denn dieser findet zum einen nur an einem Ort statt, was logistische Herausforderungen für viele Azubis bedeutet. Außerdem kennen viele dieses Kursangebot gar nicht. Um darauf aufmerksam zu werden, sollten auch diejenigen Betriebe gezielter angesprochen werden, deren Mitarbeitenden keine VKD-Mitglieder sind. So lassen sich Synergien nutzen und neue Mitglieder gewinnen. Zusätzlich sollten wir verstärkt den Dialog mit den regionalen IHKs suchen sowie eine engere Zusammenarbeit in Sachen Azubi-Coaching und Prüfungsvorbereitung anstreben. Gemeinsam mit meinen VKD-Kolleg:innen möchte ich das Thema anpacken. Ende Oktober gehe ich in den Ruhestand und habe dann noch mehr Zeit, mich ehrenamtlich dieser Herzensangelegenheit zu widmen. Änderungen sind nicht von heute auf morgen möglich, aber sie sind langfristig nötig.


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