Aus dem Präsidium: Wissen, was die Jungen wollen Foto: VKD/Ingo Hilger

Aus dem Präsidium von Daniel Schade, VKD-Vizepräsident
Juli/August 2019

Daniel Schade 015
Daniel Schade, VKD-Vizepräsident. Foto: VKD

Das Leben nicht mehr länger an der Küchentür abgeben – das wünschen sich junge Koch-Azubis in Österreich. Vor Kurzem wurden in unserem Nachbarland junge Auszubildende an den Berufsschulen befragt, was ihnen im Leben wichtig ist und worauf es für sie im Berufsalltag am meisten ankommt. Bei der Antwort waren sich die angehenden Köche einig: Her soll ein planbarer Arbeitsalltag und die damit verbundene Selbstentscheidung über ihr Leben, berichtet Mike Pansi, Präsident des Verbands der Köche Österreichs (VKÖ). Sie wünschen sich, dass es unkompliziert möglich ist, ihre Vorstellungen im Job zu erfüllen. Idealerweise sollte es ein Geben und Nehmen sein, also keine Einbahnstraße aus der Sicht der jungen Mitarbeiter. Sie sind leistungswillig und bringen am Arbeitsplatz vollen Einsatz, aber sie möchten auch gehört werden, wenn es um ihre persönlichen Bedürfnisse geht.

Das sind interessante Erkenntnisse, denen wir uns als Arbeitgeber, Chefs und Ausbilder nicht verschließen sollten. Insbesondere in Zeiten, in denen junge Menschen ihre Kochausbildung abbrechen oder die Profiküche nach kurzer Gesellenzeit verlassen. Diese alarmierende Entwicklung hat die unterschiedlichsten Gründe, einer davon liegt ganz offensichtlich in der Generation selbst.

Wer nach 1998 geboren wurde, zählt nach Expertendefinition zu der Generation Z. Er/sie ist ein sogenannter „Digital Native“ 2.0 und findet, dass die Arbeit zu Freunden, Familien und Freizeit passen sollte – und nicht andersherum. Die Mitglieder der Gen-Z sind selbstbewusster und unabhängiger als die Generationen vor ihnen. Arbeitsklima und Spaß am Beruf sind ihnen wichtig, für ihre Freizeitgestaltung haben sie konkrete Visionen und in beiden Bereichen einen hohen Anspruch an die eigene Selbstverwirklichung.

Die Generation Z steht für flache Hierarchien und die Erkenntnis, dass nicht mehr „nur“ Geld und Prestige, sondern vor allem das persönliche Glück und Erfüllung der eigene Maßstab sind. Dieser Wandel der Wertevorstellung ist für viele Chefs neu und ungewohnt. Und ja, die geänderten Erwartungen sind oftmals eine Herausforderung für Dienstpläne und Personalorganisation. Aber sie bieten auch tolle Chancen und Möglichkeiten, den eigenen Betrieb noch attraktiver zu machen für junge Fachkräfte. Wer es versteht, entsprechende Rahmenbedingungen zu schaffen und darauf einzugehen, kann das Potenzial dieser jungen, engagierten Mitarbeiter langfristig für sein Unternehmen nutzen.


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