Dort ausbilden, wo andere Urlaub machen Malaga in diesem Sommer: Der erste Jahrgang der dualen Hotelfachausbildung der FEDA Madrid startet am neuen Standort – mit Studienleiter Markus Wolf (im Bild 2. v. l.). Foto: coonic

Digestif von Markus Wolf, Studienleiter duale Ausbildung Hotelfach, FEDA Madrid, Standort, Málaga, Spanien, KÜCHE-Ausgabe Oktober 2025.

Markus Wolf 2025

Meinen Auszubildenden in Frankfurt habe ich in der ersten Unterrichtsstunde immer die Frage gestellt: „Wo seht ihr euch in zehn Jahren?“. Und selbst hinzugefügt: „Ich sehe mich eines Tages im Ausland, an einer Schule.“ Ziemlich genau zehn Jahre später ist nun genau das Wirklichkeit geworden. 

Die Stellenausschreibung für die Berufsschule in Málaga kam im letzten Herbst und es schien erst, als sei die Tätigkeit für Fachlehrer eigentlich nicht möglich. Beim Marathon in Madrid traf ich den Schulleiter – und plötzlich wurde aus einer Idee Realität. Heute bin ich ein von Deutschland nach Spanien vermittelter Fachlehrer. Mein Dank dafür gilt gleichermaßen dem Bundesland Hessen sowie der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (ZfA). Die FEDA Madrid ist eine vom Auswärtigen Amt und der deutschen Kultusministerkonferenz anerkannte Auslandsberufsschule und gehört zu den 135 deutschen Auslandsschulen weltweit. Mit Standorten in Madrid, Valencia, Teneriffa und Málaga ist sie auch gleichzeitig der Leuchtturm der beruflichen Bildung im Ausland.

„Málaga ist der zweite Standort weltweit, an dem die duale Hotelfachausbildung nach deutschem Modell umgesetzt wird.“ 

Innerhalb weniger Wochen haben meine Frau und ich alles gepackt, eine Wohnung gesucht und mit unserem knapp einjährigen Sohn den Neustart gewagt. Seit September bin ich Standortleiter, Klassenlehrer, Theoriedozent, Praxisanleiter und Organisator – alles in einem – für eine Klasse mit acht Hotelfach-Azubis. Der Unterricht findet auf Deutsch statt und ich lerne gerade Spanisch, um mich im Umfeld noch besser einzubringen. An meiner Seite ist eine Kollegin, die mich in der Verwaltung und beim Aufbau des Standorts unterstützt. Die Aufgabe ist eine Pionierarbeit: Neben Teneriffa ist Málaga erst der zweite Standort weltweit, an dem die duale Hotelfachausbildung nach deutschem Modell umgesetzt wird. Die Unterstützung durch die Deutsche Auslandshandelskammer für Spanien (AHK), das Konsulat, das Deutsche Wirtschaftsforum Andalusien (DWA), den Hotelverband (AEHCOS), die Landkreisregierung von Málaga und dieHoteliers vor Ort zeigt, wie dringend qualifizierte Fachkräfte gebraucht werden.

Für mich persönlich bedeutet dieser Schritt, Altbewährtes mit Neuem zu verbinden: meine Erfahrungen aus Frankfurt mit frischen Eindrücken und kulinarischen Inspirationen aus Spanien. Ich sehe das Ganze als Chance, Brücken zu bauen – zwischen Ländern, Schulen und Auszubildenden. Sicher entstehen daraus Kooperationen, ein bilateraler Austausch mit Deutschland und neue Projekte. Es ist ein Abenteuer, das beruflich wie privat vieles miteinander verbindet und mir zeigt, dass Träume tatsächlich Wirklichkeit werden können. 


Dieses „Digestif“ ist Teil der Ausgabe Oktober 2025 von KÜCHE. Das ganze Magazin können VKD-Mitglieder hier online lesen.

Porträt: privat


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