Wie arbeiten wir morgen? Geregelte Arbeitszeiten waren gestern. In Zukunft spielt die Flexibilität eine immer größere Rolle.

Flexibilität ist das Stichwort, wenn es um den Arbeitsmarkt von morgen geht. Wie das in der Küche unter anderem mit neuen Arbeitszeitmodellen funktionieren kann, weiß VKD-Präsident Andreas Becker.

Von Aina Keller

„9 to 5 war gestern. Unser Arbeitsmarkt ist geprägt von variablen Arbeitszeiten und geänderten Verzehrgewohnheiten. Flexibilität ist für den Mitarbeiter heute oft wichtiger als Arbeitsplatzsicherheit.“ Mit diesem Statement eröffnete VKD-Präsident Andreas Becker seine Ausführungen im Rahmen der Veranstaltung „Meet Ship Work“ von Rastenberger Fertig- und Frischmenue GmbH Ende September in Berlin.

Das Kochen im Wandel des Arbeitsmarkts hat viele Facetten, die wichtigsten Herausforderungen von heute reichen von der modernen Technik über die Notwendigkeit von Zeitmanagement und Hygienestandards bis hin zu einem Personalmanagement, das Energie, Geduld und gute Ideen braucht.

Die Globalisierung, demografische Veränderungen und ein spürbarer Wertewandel prägen auch den Arbeitsplatz Küche. Die Zusammensetzung der Generationen verändern sich. Wir sind weltweit miteinander vernetzt, die Länder sind zusammengerückt. Und für die jüngere Generation haben Work-Life-Balance und eine bewusste Freizeitgestaltung oftmals eine größere Bedeutung.

VKD-Präsident Andreas Becker sprach im Rahmen der Veranstaltung „Meet Ship Work“ von Rastenberger Fertig- und Frischmenue GmbH Ende September in Berlin. Foto: VKD
VKD-Präsident Andreas Becker sprach im Rahmen der Veranstaltung „Meet Ship Work“ von Rastenberger Fertig- und Frischmenue GmbH Ende September in Berlin. Foto: VKD

 

Das Handwerk bleibt

Welche Folgen hat dies für die Arbeitszeitmodelle der nächsten Generation (=NextGen-Arbeit) und wie flexibel sind wir in Deutschland tatsächlich? „Wir brauchen neue Arten und Lösungen, um berufliche Aufgaben zu erledigen“, betonte Andreas Becker und unterstrich: „Was immer bleibt, sind Kochen und Geschmack. Schmecken muss es!“

Ein gutes Mise-en-Place sei dabei ebenso entscheidend für ein gutes Endprodukt auf dem Teller wie zeitgemäße Rezepturen und gleichbleibende Qualität. Die Kontinuität hängt dabei nicht von der Person am Herd ab, sondern kann unter Zuhilfenahme moderner Technik, Hygienestandards und ernährungsphysiologischen diätetischen Vorgaben gewährleistet werden.

 

Die NextGen-Arbeit braucht neue Zeitmodelle

Neben Gleitzeit, Teilzeit und Mehrarbeit gibt es eine Reihe von Inspirationen für den Dienstplan, um den aktuellen und kommenden Anforderungen zu begegnen. Denkbar sind zum Beispiel Teilzeitausbildungen, Arbeitszeitkonten, Vertrauensarbeit oder Jobsharing.

„Als mutige Modelle mit Zukunft gelten in der Profiküche unter anderem eine gezielte Projekt- und Zeitarbeit, zusätzliche Urlaubstage, Bonusprogramme sowie Unterstützung bei der Kinderbetreuung“, führte Andreas Becker weiter aus. Die Vorteile für den Betrieb und die Abläufe in der Küche lägen auf der Hand: Verkürzte Produktionszeiten und mehr Technik führen beispielsweise zum Zeitgewinn durch Nachtgaren und mehr Zeit für die Aus- und Weiterbildung in der Küche. Kontrollierte Standards und gleichbleibende Qualität sorgen für stabilere Umsätze.

Last but not least: Wer sich heute für zukunftsorientierte Arbeitszeitmodelle öffnet, wird als Arbeitgeber attraktiver, kann wirtschaftliche Perspektiven zur Expansion entwickeln und damit sein Unternehmen für die Zukunft sichern und fit machen.


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