Schön, etwas mit den Händen zu schaffen Schön, Etwas Mit Den Händen Zu Schaffen

Köche machen Menschen glücklich. Und glückliche Gäste geben der Arbeit von Köchen Sinn. So empfindet es zumindest Thomas Sieglow. Warum er seinem Beruf mit Leidenschaft nachgeht, erzählt er im Folgenden.

 

 

„Buenos Aires, Malaysia, Singapur – als Koch habe ich die ganze Welt gesehen. Ich bin zur See gefahren – direkt nach der Lehre. Das war eine tolle Zeit: Ich habe viele Erfahrungen über die verschiedenen Küchen sammeln dürfen. Sie begleiten mich bis heute. Während der Bundeswehr habe ich ebenfalls gekocht. Aber der Bund, das war nicht so mein Ding.

Ich bin dann quer durch Deutschland getingelt, habe vegetarisch gekocht, mittelalterlich und war bei einem Italiener. Als Koch Menschen glücklich zu machen mit dem, was ich mit meinen Händen erschaffe – das gibt meiner Arbeit Sinn. Manche Gäste strahlen Dich an. Dann weißt Du: Ich hab alles richtig gemacht. Das motiviert. Aber es bedeutet auch, dass Du wenig Zeit für die Familie hast. Ich habe zwei Töchter. Sie sind heute 21 und 14. Vor zehn Jahren habe ich in die Küche des Accor-Hotels gewechselt. Dies bedeutete geregeltere Arbeitszeiten und auch etwas mehr Zeit für die Familie.

 

Ich engagiere mich seit Jahren im VKD

Einen Teil meiner Freizeit habe ich dennoch dem Beruf gewidmet. Im VKD habe ich den Fachausschuss Ernährung und Gesundheit unterstützt, habe mich im Prüfungsausschuss für den Nachwuchs eingesetzt. Ich engagiere mich seit Jahren im VKD – im Zweigverein, als Jugendwart, bei Wettbewerben. Die Kontakte, die ich hier knüpfen konnte, weiß ich sehr zu schätzen.

23 Jahre habe ich als Küchenchef gearbeitet. Jetzt bin ich Regio-Vertriebsleiter bei Frima. Das Schöne daran ist, dass ich immer noch in vielen Küchen und mit Köchen zu tun habe. Während meiner ganzen Laufbahn war mir wichtig, zu zeigen, was man in der Küche mit den vielen unterschiedlichen Lebensmitteln anfangen kann. Dabei habe ich stets auf einen sorgsamen Umgang mit Rohstoffen geachtet und darauf, Lebensmittelverschwendung einzudämmen. Das mache ich auch heute noch.

Kurz gesagt: Koch ist für mich der schönste Beruf der Welt. Aber die Branche braucht mehr Vertrauen in sich selbst: Es müssen andere Arbeitszeitmodelle möglich sein, wir müssen flexibler werden, damit dieser schöne Beruf für junge Menschen interessant bleibt. Mein Gefühl: Da bewegt sich gerade Einiges. Und das ist gut so.“

Thomas Sieglow ist 46 Jahre alt und lebt mit seiner Frau und den beiden Töchtern (21 und 14 Jahre) in Leipzig. Nach 23 Jahren als Küchenleiter arbeitet er heute als Regio-Vertriebsleiter bei Frima. 2016 kürte ihn der Verband der Köche Deutschlands als Top Ausbilder des Jahres. In seiner Freizeit setzt er sich über den Verband für den Kochberuf ein, kocht ehrenamtlich in einer Einrichtung für Obdachlose und hat eine große Leidenschaft für napoleonisches Reenactment. In einer Gruppe Gleichgesinnter ist er Zimmermann in der Sächsischen Infanterie. „Ein Ausgleich für mich und für die Seele – ohne Strom und modernes Zeugs. Das ist Entspannung pur.“


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