Pathavee Niebling: Der Wettbewerb ist eine tolle Erfahrung Foto: Pathavee Niebling. Credit: Malek Weisheit

Ihr wollt wissen, wie die Finalteilnehmer*innen des Rudolf Achenbach Preises, des Bundesjugendwettbewerbs des Verband der Köche Deutschlands e.V. (VKD) ticken? Wir haben sie befragt. Zweiter Kandidat: Pathavee Niebling (21), Auszubildender im Georgs Restaurant & Catering in Trier. Pathavee zieht am 25. und 26. April für den Landesverband West ins Finale ein.

Von Ulrike Sewing

 

Pathavee, wie kam es zu Deiner Berufswahl?

Im Grunde genommen war ich nur ein Junge, der einen Job brauchte. Ich war in einer relativ schlechten Situation und habe mich dann auf die schnelle entschieden, die Ausbildung anzufangen. Es war keine schlechte Idee, denn ich liebte es von dem ersten Moment.


Wer oder was inspiriert Dich?

Ich bin momentan noch sehr jung und die Quelle von Inspiration kann sich deswegen sehr schnell ändern. Aktuell ist es Gareth Ward (Ynyshir) mit seiner unkonventionellen Art, Essen zuzubereiten und so anzurichten, dass der Gast nur eine Möglichkeit hat, seine Gerichte zu essen. Torsten Michel ist auch eine große Inspiration mit seiner sehr klaren und doch verspielten Art anzurichten.


Dein Motto?

Sei unzufrieden. Nur aus Not und Unzufriedenheit entstehen die Motivation und der Drang nach Veränderung.

Wo findest Du den Ausgleich zum Berufsalltag?

Ausgleich zu finden ist für mich relativ einfach. Zuhause in absoluter Stille finde ich Ruhe. Aber auch im Techno-Club, wo ich meine gesamte Energie rauslassen kann.

Dein Lieblingsgericht?

Ich besitze kein Lieblingsgericht. So lange etwas gut zubereitet ist und gut schmeckt, gefällt es mir.

 

Was ist für Dich ein absolutes No-Go in der Küche?

Ein  Absolutes No-Go ist mit Lebensmitteln respektlos umzugehen.

 

Was war Deine bisher schlimmste Küchenpanne?

Das ist eine witzige Frage, denn um ehrlich zu sein: wo soll man da anfangen und aufhören. In meinem ersten Lehrjahr sind mir unzählige Pannen passiert. In meiner 3. Woche habe ich mir die halbe Fingerkuppe vom linken Zeigefinger abgeschnitten und kurz darauf habe ich mir den rechten Oberschenkel verbrüht, weil ich den Topf nicht mehr halten konnte durch die Wunde und Dehydration.

Wo siehst Du Dich – sagen wir mal – in 5 Jahren?

Ich sehe mich hoffentlich in 5 Jahren außerhalb von Deutschland in einer Fine Dining Küche.


Was glaubst Du, wohin sich die Gastronomie entwickeln wird?

Das ist eine schwierige Frage um sie nicht in einem Roman zu verfassen. Ich denke, dass die Gastronomie, wie wir sie heute kennen und schätzen sehr exklusiv werden wird, also ich spreche hier von einem gutem Service, mehreren Gängen und schönem Ambiente. Relativ einfache Gastronomie wird wachsen.

Was wünschst Du Dir und Deinen Kollegen bezogen auf den Berufsstand?

Ich wünsche mir bessere Arbeitszeiten und ein Gehalt, mit dem ich eine kleine Familie versorgen kann. In vielen Betrieben ist das nicht gegeben und das  muss sich ändern.

Wie wichtig ist Dir der Gewinn des Rudolf Achenbach Preises und warum?

Ich bin im Generellen ein sehr kompetitiver Mensch und versuche immer mehr zu leisten, als mir möglich ist.

Was nimmst Du vom Wettbewerb persönlich mit?

Die Erfahrung ist natürlich mehr als Gold wert. Meine Abschlussprüfung steht kurz vor der Tür und da es eine ähnliche Zusammensetzung von Aufgaben ist, nimmt mir das viel Stress ab.

 

Lieber Pathavee, vielen Dank für diese Einblicke und viel Erfolg im Finale!


Ergebnisse der Vorentscheide 2020


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