Das VKD-Siegel „Qualifizierter Ausbildungsbetrieb“ ist ein gutes Aushängeschild. Denn nur Betriebe, die eine besonders gute Kochausbildung anbieten und sich für ihre Azubis stark machen, erhalten es. Im zweiten Quartal gab es insgesamt sechs Verlängerungen und eine Neubeantragung der Zertifizierung.
Text Duygu Aksoy
Seit fast zehn Jahren gibt es das Siegel „Qualifizierter Ausbildungsbetrieb“ und genau so lange ist auch das Maternushaus in Köln mit dabei. Die Beweggründe, die Zertifizierung kontinuierlich zu verlängern und von Stunde null an dabei zu sein, sind klar: „Wir sind schon lange Teil der VKD-Familie. Die Unterstützung bei der Ausbildung sowie der Austausch mit Kolleg:innen geben uns die Chance, uns als Ausbildungsbetrieb stetig weiterzuentwickeln“, sagt Ausbildungsbeauftragte Darja Vetter. Als sozial engagierte Einrichtung liegt es dem Betrieb sehr am Herzen, dass sich die aktuell drei Koch-Azubis während ihrer Lehre gut aufgehoben und verstanden fühlen. „Das Siegel an unserer Wand repräsentiert unsere Firmenphilosophie. Wir möchten den Nachwuchs nicht nur exzellent fördern, wir sind ebenso motiviert, das Image des Kochberufs zu verbessern und ein nachhaltiges Fundament für die Zukunft des Berufsstands zu schaffen.“ Die Ausbilder:innen schulen die Azubis jeden Montag unter anderem im Messerschleifen, Filetieren und beim Zubereiten von diversen Speisen, zum Beispiel eine Mousse. „Unsere Ausbilder:innen, zurzeit sind das zwei Köche, zwei Küchenmeister und unser Küchendirektor Alexander Stadler, engagieren sich über den Ausbildungsplan hinaus für die Lehrlinge“, sagt Darja Vetter. „Sie vermitteln nicht nur die Grundlagen des Kochens, sondern gehen mit ihnen auch oft ins Gespräch, um herauszufinden, welche Bedürfnisse jede/r Einzelne von ihnen hat und was wir als Unternehmen tun können, um dem gerecht zu werden.”
Siegel spricht für sich
Nicht nur das Maternushaus setzt auf die Bedeutung des VKD-Siegels, auch das Hotel Birke in Kiel hat seine Zertifizierung erneut verlängert. Das Haus hat schon mehr als einmal bewiesen, dass eine fundierte Ausbildung das A und O für den weiteren Erfolg ist. Beim Rudolf Achenbach Preis 2022 belegte beispielsweise Lasse Kunft, einer von aktuell neun Kochlehrlingen, den dritten Platz. „Wir betreiben viel Aufwand für unsere Azubis und glauben fest daran, dass es nicht nur wichtig ist, eine gute theoretische Ausbildung zu ermöglichen. Man muss den jungen Leuten auch einen gewissen Halt geben, indem man mit gutem Beispiel vorangeht“, so Pierre Binder, Küchenchef des Hotels. „Nur so können sie auf dem harten Pflaster in der Gastronomie bestehen und dabei auch noch Spaß haben.“
Seitdem das Unternehmen die Zertifizierung für das VKD-Siegel besitzt, interessieren sich immer mehr junge Menschen für eine Ausbildung im Haus, berichtet der Küchenchef: „Es hat sich herumgesprochen, dass wir ein Qualifizierter Ausbildungsbetrieb sind. Insbesondere die Schüler:innen in den Berufsschulen wissen inzwischen, dass man bei uns eine gute Ausbildung genießt.“ Pierre Binder betont besonders das gute Betriebsklima und die familiäre Atmosphäre, die den Azubis die Lehrzeit zusätzlich erleichtern würde. „Jeder ist hier Gastgeber:in, vom Küchenmeister bis Azubi. Außerdem wird bei uns nur mit frischen und meist regionalen Zutaten gekocht. Ein Prinzip, mit dem wir unseren Gästen ein heimisches Gefühl und mehr Lebensqualität vermitteln möchten.“
Neuzugang in der QA-Familie
Auch der Lippische Kombi-Service in Detmold trägt nun neu das Ausbildungs-Siegel. Das Inklusionsunternehmen bildet derzeit 26 Azubis in der Küche aus und ist stolz auf die Vielfalt seiner Mitarbeitenden. „Bei uns kann sich jede/r bewerben und ausbilden lassen. Durch unsere dreijährige Ausbildung zum Beikoch/zur Beiköchin erleichtern wir Menschen mit Lernschwäche und Behinderung den Einstieg in die Berufswelt“, sagt Arnaud Brun, Küchenmeister und Ausbilder im Haus. Wenn sie diese erfolgreich absolviert haben, können sie anschließend eine Kochlehre beginnen. Dass sich das Unternehmen Zeit für seine Auszubildenden nimmt, zeigt sich vor allem in deren (schulischen) Leistungen. „Vor einigen Jahren hat eine unserer Auszubildenden mit Lernschwäche die beste Abschlussprüfung in der Region absolviert“, betont Arnaud Brun. „Wir sind stolz darauf, solche Entwicklungen beobachten zu dürfen.“ Heutzutage gäbe es kaum mehr junge Leute, die sich für eine Lehre in der Küche entscheiden. Durch die Zertifizierung zum Qualifizierten Ausbildungsbetrieb möchte der Betrieb dies künftig ändern. „Es ist uns wichtig, dass es sich herumspricht, mit wie viel Sorgfalt und Mühe wir unsere Azubis ausbilden, damit auch in Zukunft mehr junge Leute sich bei uns bewerben“, so Brun. „Außerdem ist es generell eine tolle Anerkennung, durch die wir uns als Inklusionseinrichtung sehr geehrt und geschätzt fühlen.“
Die Vielfalt der Unternehmen, die sich für die Zertifizierung zum Qualifizierten Ausbildungsbetrieb entscheiden, ist groß. Und die Tür der QA-Familie steht offen für neue Mitglieder.
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Mehr Infos und die Liste aller qualifizierten Ausbildungsbetriebe gibt es hier.
Qualifizierte Ausbildungsbetriebe Quartal 2/2022
Neue und Verlängerungen
- Lippischer Kombi-Service gGmbH, Detmold (Neu)
- Maternushaus, Köln
- A-ROSA Travemünde Hotel und Restaurant, Travemünde
- DIAKO Service Nordfriesland GmbH, Breklum
- Hotel Birke, Kiel
- Landwirtschaftliche Rentenbank, Frankfurt
- Kongress- und Kulturzentrum Kolpinghaus, Regensburg