Kochend Südamerika entdecken Magdalena Koch reist durch Südamerika. Hier zerlegt sie einen Lammrücken in Tilcara, Argentinen. Foto: Privat

Magdalena Koch kocht sich einmal quer durch Südamerika. In ihren Artikeln erzählt sie, was sie auf ihrer Rundreise erlebt.

Hallo, mein Name ist Magdalena Koch. In einer mehrteiligen Serie werde ich über meine zweijährige kulinarische Reise durch Südamerika berichten, Ihnen die Länderküchen sowie typische Lebensmittel näherbringen. In Kürze zu mir: Nach meiner Kochlehre, verschiedenen Stationen in Deutschland und Spanien sowie einem Lehramtstudium an der TU München habe ich mich mit meinem Ersparten und einer großen Portion Abenteuerlust auf diese Reise aufgemacht. Meine Spanischkenntnisse waren durchaus von Vorteil, aber man erlernt eine Sprache sehr leicht auf Reisen. Neun von den insgesamt 13 südamerikanischen Ländern haben Spanisch als Landessprache. In jedem dieser neun Länder habe ich seit 2016 zwischen einem und drei Monate verbracht, um Kultur, Sprachbesonderheiten und kulinarische Spezialitäten kennen zu lernen.

Quer durch Südamerika: Magdalena Kochs Reiseroute
Quer durch Südamerika: Magdalena Kochs Reiseroute

 

Einen Praktiumsplatz finden

Mein Ziel war, in jedem dieser Länder ein Praktikum zu absolvieren. Gerade zu Beginn meiner Reise war das aber gar nicht so einfach. Auf meine E-Mails an Restaurants habe ich nur selten Antworten bekommen. So entschied ich, meine Wunsch-Praktikumsorte einfach persönlich zu besuchen, um mit einem Verantwortlichen der Küche zu sprechen und meinen Lebenslauf abzugeben. Mit viel Glück meldeten sich von zehn Restaurants vielleicht zwei, und bei einem klappte es schließlich. Die Latinos sind sehr spontan. Wenn ein Küchenchef oder Inhaber ein Angebot für einen Arbeitsbeginn in zwei Tagen macht, dann sollte man auch genauso spontan zusagen.

Die Lokalitäten habe ich mir über TripAdvisor, Empfehlungen von Bekannten oder die Liste der 50 besten lateinamerikanischen Restaurants rausgesucht, mit Bezug auf traditionelle Gerichte und Lebensmittel. Fündig wurde ich meist in den Hauptstädten oder in bekannten Touristenorten. Für Praktika benötigt man kein Arbeitsvisum, manchmal aber eine Art Gesundheitszeugnis, das man vor Ort bekommt. Ohne offizielles Visum gibt es natürlich keinen Lohn, weswegen ich am Ende meiner Aufenthalte immer nur nach einem angemessenen Trinkgeld gefragt habe. Das hat meistens funktioniert, fiel aber nicht immer üppig aus.

 

Latinos schreiben Gastfreundschaft groß

Bei einer Sechs-Tage-Woche habe ich meist zwischen acht und zehn Stunden am Tag gearbeitet. Nicht alle meiner Arbeitskollegen hatten eine professionelle Kochausbildung absolviert. Grund sind vor allem die teilweise hohen Kosten, die man in Südamerika für eine gute Kochschule ausgeben muss. So unterschiedlich die Küchen, in denen ich gearbeitet habe doch waren, eines hatten alle gemeinsam: Überall haben mich die Teams herzlich begrüßt und schon nach kurzer Zeit hatte ich viele neue Freunde. Gastfreundschaft wird in Südamerika sehr groß geschrieben.  Übernachtet habe ich während meiner Reise bei Freunden, Arbeitskollegen, oder ich habe mir über Couchsurfing eine Bleibe gesucht, um möglichst viel Geld zu sparen.

 

Südamerika und seine Lebensmittel

Man kann den südamerikanischen Kontinent in drei Makroregionen aufteilen: Küste, Anden und Amazonas. Die dort produzierten Lebensmittel variieren stark aufgrund des dort herrschenden Klimas und der Höhenlage. So bauen die Südamerikaner an der Küste Reis, Kochbananen, Zuckerrohr und viel Obst an. Außerdem betreiben sie Fischfang. Die Anden dagegen sind das Hauptanbaugebiet der zahlreichen Kartoffel- und Maissorten. In diesen Höhenlagen bis 4000 Meter werden auch die meisten Tiere gezüchtet. Aus den Amazonasgebieten kommt die Maniokwurzel, exotische Früchte und Flussfische. Der Süden des Kontinenten ist sehr von den europäischen Einwanderern geprägt. Hier gibt es eine große Auswahl an italienischen und spanischen Speisen sowie teilweise auch deutsche Gerichte. Die meist verspeisten Nutztiere sind das Huhn und das Rind, ebenfalls viele Innereien. Schwein wird eher seltener gegessen und ist auch im Einkauf teurer.

In den nächsten Monaten werde ich die einzelnen Länder des Kontinents ausführlicher vorstellen –mit ihren typischen Gerichten, den Hauptnahrungsmitteln, seinem Streetfood und Besonderheiten in der Küche.

Next Stop: Argentinien und Uruguay

 

Über Magdalena Koch

Magdalena Koch, Jahrgang 1988, ist ausgebildete Köchin und Absolventin des Master-Studiengangs Lehramt für berufliche Schulen an der TU München. Zu ihren beruflichen Stationen gehören unter anderem die Residenz Heinz Winkler, zwei Michelin-Restaurants in Spanien und das Restaurant Philipp in Sommerhausen. Seit April 2016 verbringt das VKD-Mitglied mit „Work & Travel“ kochend und reisend Zeit in Südamerika. Darüber berichtet sie auf ihrem Blog.


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