Ehrenamtler im Porträt: Philipp Schundau Philipp Schundau packt während der IKA/Olympiade der Köche zusammen mit VKD-Vizepräsident Daniel Schade und Angelika Kramer die Info-Mappen für die Teams. Foto: VKD

Eine erfolgreiche IKA/Olympiade der Köche liegt bereits einige Monate hinter uns. Wir möchten uns bei den vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern bedanken und einige von ihnen vorstellen. Denn ohne ihr Engagement wäre die 25. Ausgabe der Kocholympiade nicht möglich gewesen. Philipp Schundau hat für die IKA beispielsweise zwei Wochen Urlaub „geopfert“.

Lieber Herr Schundau, was war Ihr persönliches Highlight auf der IKA 2020?

Besonders spannend war es, morgens die Wettbewerbshalle zu öffnen und zu sehen, wie hunderte hochmotivierte Köchinnen und Köche aus aller Welt, die als Einzelaussteller angetreten sind, ihre Exponate aufbauten. Das aus Veranstaltersicht live mitzuerleben, war aufregend. Ich denke aber auch gerne an den entspannten Abend zurück, als ich das IKA Buffet der chinesischen Jugendnationalmannschaft genießen durfte.

Auf der IKA waren Sie „Springer für alles“. Was kann man darunter verstehen?

Da, wo es schwelte, war ich, und wo es brannte, löschte ich. Mein typischer IKA-Tag ging nach einer kurzen Tagesplanung gegen fünf Uhr morgens an Tor 1 los. Hier habe ich erst die Nationalmannschaften, dann die Einzelaussteller eingewiesen. Fehlten bei den Einzelausstellern Tische, habe ich neue aufgestellt. Anschließend habe ich den Köcheshop des VKD bestückt. In den Lagern kannte ich mich super aus, schließlich habe ich sie vor der IKA mit eingeräumt. Danach war ich „Springer“ und habe immer dort geholfen, wo ich gebraucht wurde. Was ich nicht selbst gesehen habe, wurde mir via Funk von Daniel Schade oder Felizitas Laun gesagt.

Wie war es Ihnen möglich, so viel Freizeit in die Arbeit für die IKA zu investieren? Warum haben Sie das gemacht?

Ich habe 14 Tage Urlaub genommen. Und als gebürtiger Warnemünder hat man Urlaub am Strand irgendwann satt, da muss mehr her. Zum Beispiel eine IKA. Ich habe meinen Urlaub gerne für die ehrenamtliche Arbeit „geopfert“.  Schon 2012 war ich als Supporter der Regionalmannschaft Berlin-Brandenburg auf der IKA. 2016 habe ich dann beim Auf- und Abbau geholfen und als Marshal das damals brandneue IKA Buffet betreut. Ich liebe Events wie die IKA. Mein Motto ist: Es gibt keine Probleme, es fehlt nur eine Lösung. Und die muss schnell her, bevor jemand etwas davon mitbekommt. Schon gar nicht der Gast.

 Stichwort Ehrenamt: Warum sollten sich auch künftige Koch-Generationen ehrenamtlich für den Beruf engagieren?

Weil man immer wieder etwas dazu lernt und aus seinem Alltag herauskommt. Es ist der berühmte Blick über den Tellerrand hinaus, den der VKD mit der ehrenamtlichen Arbeit ermöglicht. Aber natürlich geht es auch ums Netzwerken. Die guten Jobs gibt es meiner Meinung nach nämlich nicht beim Amt oder online, sondern auf persönliche Empfehlung.

Zurück zur Kulinarik: Trend oder Tradition?

Der gesunde Mix aus beidem. Man sollte weder jedem Trend hinterher jagen noch zu starr an Traditionen festhalten. Tradition ist das Etablierte und hat sicherlich seine Berechtigung. Nichtsdestotrotz darf man sie hinterfragen. Henry Thomas Buckle sagte einst: „Der größte Feind des Fortschritts ist nicht der Irrtum, sondern die Trägheit.“ Es ist ein bisschen „Trial and Error“. Und wenn es einen besseren Weg zum Ziel gibt, gehe ich ihn gerne.

Vielen Dank für das Gespräch.

Ehrenamt Schundau

Philipp Schundau

1980 in Rostock geboren, folgten nach dem Abitur zunächst der Wehrdienst und ein Studium in Biologie und Biotechnologie. Danach verschlug es Philipp Schundau in die Gastronomie für eine Kochausbildung im Hotel-Restaurant Matzbach in Berlin. Anschließend studierte er Wirtschaftswissenschaften und wechselte dann in die Gemeinschaftsverpflegung, zum Tannenhof Berlin-Brandenburg. Hier arbeitet der Koch bis heute, ist seit 2017 Teamleiter der Küche an einem Standort des Unternehmens und seit 2019 Hygienebeauftragter für den gesamten Tannenhof. Seit 2009 ist Philipp Schundau Mitglied im VKD und seit drei Jahren Schriftführer im Landesverband Berlin-Brandenburg.


Nichts mehr verpassen: Der VKD-Newsletter informiert Sie stets über Neuigkeiten in der Köche-Welt.

Zur Anmeldung

Suchen Sie etwas Bestimmtes? Hier können Sie unsere Seite durchsuchen.