„Die Branche sollte neu denken“ Auszubildende der Laurentius-Preisträger 2023 bei einem Workshop im Sternerestaurant Ophelia. Foto: VKD

Digestif von Renate Müller-Lücht, Vorsitzende des VKD-Landesverbands Niedersachsen, KÜCHE-Ausgabe Mai 2024.

Renate Müller-Lücht, Vorsitzende des VKD-Landesverbands Niedersachsen. Foto: VKD
Renate Müller-Lücht, Vorsitzende des VKD-Landesverbands Niedersachsen. Foto: VKD

Es ist wichtig, in den Auszubildenden die Begeisterung für den schönsten Beruf der Welt zu wecken. Ich koche, seit ich 16 Jahre alt bin, und habe es nie bereut. Kein Tag ist wie der andere. Es gibt immer neue Herausforderungen, neue Lebensmittel, Trends und Ernährungsformen. Dadurch bleibt es auch nach vielen Jahren in der Profiküche spannend. Man lernt viele unterschiedliche Menschen und Persönlichkeiten kennen und hat die Möglichkeit, an wechselnden Orten und in unterschiedlichen Küchen zu kochen. Ich persönlich würde diesen Beruf immer wieder ergreifen. 

Gute Betriebe sichtbar machen

Mir liegt besonders die Qualität der Kochausbildung am Herzen. Eine gute Ausbildung und der Umgang miteinander gehören zu den Grundpfeilern unserer Branche. Betriebe, in denen diese beiden Komponenten unzureichend gelebt werden, sind mitverantwortlich, wenn Azubis ihre Motivation verlieren und die Ausbildung abbrechen. Umso wichtiger ist es, gute Ausbildungsbetriebe sichtbar zu machen. Genau das tut der VKD beispielsweise mit dem Laurentius. 2023 war ich Teil der erweiterten Jury des Ausbildungs-Awards und freue mich, auch diesmal aktiv mitarbeiten zu können. Der Laurentius gibt engagierten Ausbilderinnen und Ausbilder eine Bühne und dient als hilfreiche Orientierungshilfe für potenzielle Azubis, die auf der Suche nach einem guten Ausbildungsbetrieb sind.  

Nicht weniger wichtig ist eine Bühne für den Berufsnachwuchs im Rahmen von Jugendwettbewerben. Ich glaube, dass ich zum Beispiel ohne die Teilnahme an der niedersächsischen Jugendmeisterschaft 1989 nicht da wäre, wo ich jetzt bin. Der Spirit der Veranstaltung hat mich bestärkt und den Weg für alles danach geebnet. Es ist schade, dass viele Betriebe die Teilnahme an solchen Wettbewerben nicht unterstützen – dabei könnten sie die Motivation der Azubis für den eigenen Betrieb nutzen. Die Branche sollte in einigen Bereichen neu denken. Kein Fliesenleger legt noch Fliesen wie vor 30 Jahren – nicht die gleichen Muster, aber auch nicht die gleichen Techniken. In vielen Profiküchen hat sich aber zu wenig verändert. Speisekarten, Dienstpläne und Hierarchien: Es gibt Themen, die wir dringend angehen müssen. Aber es gab auch noch nie so viele Möglichkeiten wie jetzt. Und ich freue mich immer, mitgestalten zu können.


Dieses „Digestif“ ist Teil der Mai-Ausgabe von KÜCHE. Das ganze Magazin können VKD-Mitglieder hier online lesen.


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