„Die Flamme in den Augen sehen“ Foto: IKA/Culinary Olympics

Digestif von Michael Hummel, VKD-Mitglied und Chairman der IKA-Jury 2024, Kategorie Regionalteams, KÜCHE-Ausgabe März 2024.

Michael Hummel, VKD-Mitglied und Chairman der IKA-Jury 2024, Kategorie Regionalteams, Foto: privat
Michael Hummel, VKD-Mitglied und Chairman der IKA-Jury 2024, Kategorie Regionalteams, Foto: privat

Mit der IKA/Olympiade der Köche in Stuttgart ist der wohl hochkarätigste internationale Wettbewerb zu Ende gegangen, den es für den Kochberuf gibt. Ein Ausnahme-Event, an dem sich – abgesehen von den Mitgliedern der drei kochenden Nationalmannschaften – diesmal leider nur sehr wenige Köchinnen und Köche aus dem Gastgeberland beteiligt haben. 

Meine persönliche Erfahrung ist allerdings, dass viele junge Köchinnen und Köche gern an Wettbewerben teilnehmen wollen. Sie möchten zeigen, was sie gelernt haben, und es bedeutet ihnen etwas, sich mit anderen zu vergleichen, Netzwerke aufzubauen sowie Wissen und Erfahrungen auszutauschen. Deshalb ist es ja so wichtig, dass wir Kolleginnen und Kollegen finden, die sie an die Hand nehmen und auf dem Wettbewerbsweg begleiten. Erfahrene und begeisterungsfähige Köchinnen und Köche, die eine Verbindung aufbauen sowie Vorbild und Leuchtturm sein können, sind meiner Ansicht nach der Schlüssel für das künftige Wettbewerbsgeschehen im eigenen Land. Es gilt, dieses Engagement zu finden und zu fördern, um dem Kochen im Wettbewerb eine Zukunft zu geben. 

Netzwerke und Nischen nutzen 

Als Juror, der selbst seit 20 Jahren auf mittlerweile allen Ebenen mit Wettbewerben zu tun hatte, kann ich sagen: Für die traditionsreichen Wettkämpfe wie Rudolf Achenbach Preis und deutsche Jugendmeisterschaften sollten wir kämpfen, denn sie sind eine wichtige Basis für berufliche Netzwerke und Kontakte, die ein Leben lang halten. Darüber hinaus lohnt sich aber auch der Blick auf neue Formate oder kleinere Nischenwettbewerbe mit Spezialthemen wie vegane Küche. Sie sind wiederum die Grundlage, um sich weiterzuentwickeln und Wettbewerbserfahrungen zu sammeln. 

Auf internationalem Level wird es nach meiner Ansicht künftig darum gehen müssen, möglichst gleiche Wettbewerbsbedingungen und übereinstimmende Ausgangsvoraussetzungen für alle Teilnehmenden zu schaffen. Anstelle von einstudierten, mechanischen Techniken sollte dabei das Kochen vor allem Freude machen und die Talente in den Mittelpunkt rücken. Jede Jury ist dankbar dafür, die Flamme in den Augen der Köchinnen und Köche zu sehen, die nicht nur um Medaillen kochen, sondern vor allem Spaß daran haben. 


Dieses „Digestif“ ist Teil der März-Ausgabe von KÜCHE. Das ganze Magazin können VKD-Mitglieder hier online lesen.


Nichts mehr verpassen: Der VKD-Newsletter informiert Sie stets über Neuigkeiten in der Köche-Welt.

Zur Anmeldung

Suchen Sie etwas Bestimmtes? Hier können Sie unsere Seite durchsuchen.